Vernetzung und Veränderung
Warum Singen eine Handelsstadt ist

Singen hat als Handelsstandort Anziehungskraft. Das wird bei besonderen Veranstaltungen deutlich – wie hier beim Singen Classics 2024. | Foto: Archiv/Tobias Lange
  • Singen hat als Handelsstandort Anziehungskraft. Das wird bei besonderen Veranstaltungen deutlich – wie hier beim Singen Classics 2024.
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Singen. Der Handel in Singen ist etwas Besonderes. Das drückt sich auch in der starken Vernetzung untereinander und mit anderen Gewerbezweigen aus: der City Ring, die IG Singen Süd und nicht zuletzt Singen aktiv. Singen ist nun mal – auch – eine Handelsstadt.

Die Stadt hat stets auf den Einzelhandel gesetzt, meint etwa Thomas Kornmayer, Mitinhaber vom Modehaus Heikorn, das es seit 1962 in Singen gibt. „Die Stadt war sich immer bewusst, dass sie einen starken Einzelhandel braucht. Sie war immer auf der Seite der Einzelhändler.“ Und auch er betont die Vernetzung. Da es noch relativ viele Einzelhändler gibt, gebe es ein großes Zusammengehörigkeitsgefühl. Zudem wird in Singen auch mal etwas Neues versucht: So gab es in den 2000er Jahren die Überlegung, die Fußgängerzone zu überdachen, erinnert sich Kornmayer. Der Prototyp ist heute bei der Maggi ausgestellt.

Auch für Matthias Müller, Inhaber von Brillen Hänssler, überwiegen die positiven Seiten – auch wenn es das eine oder andere Problem wie beispielsweise Leerstände gibt. Singen ist für ihn im weiten Umkreis dennoch noch immer die beste Handelsstadt. Sie ist gut erreichbar, es gibt viele inhabergeführte Geschäfte und der Handel ist vernetzt. „Man hat Leute, die sich kümmern.“ Er hat auch das Gefühl, dass die Aufenthaltsqualität zugenommen hat. „Es ist Leben in der Stadt.“ Den Handel sieht er für eine Stadt wie Singen unerlässlich: „Eine Innenstadt ohne Handel ist keine lebendige Innenstadt.“

Einen etwas breiteren Blick hat Alexander Kupprion, Vorstand von City Ring und Geschäftsführer von Sport Müller. Seine Antwort auf die Frage, ob Singen eine Handelsstadt ist: „Noch ja. Wenn wir weiter so gut arbeiten, dann bleibt es auch so.“ Er sieht das breite Angebot an Geschäften, kurze Wege und ein gutes Parkangebot zu den Pluspunkten: „Quadratisch, praktisch, gut.“ Singen, sagt der Händler, hat viel richtig gemacht. Allerdings appelliert er an die Politik, die Wirtschaft stärker zu unterstützen. „Die Rahmenbedingungen müssen überarbeitet werden.“

Ein häufig auftretendes Thema, wenn es um den Singener Handel geht: die Vernetzung. Dafür steht quasi als Dach Singen aktiv. „Singen hat eine hohe Zentralität“, sagt Wilfried Trah, Vorstandsvorsitzender von Singen aktiv. Das hat sich seiner Ansicht nach über die 125 Jahre seit der Verleihung des Stadtrechts hindurchgezogen. Die Infrastruktur, die Grenznähe und Arbeitsplätze machten und machen Singen für den Handel attraktiv, fügt Claudia Kessler-Franzen, Geschäftsführerin von Singen aktiv, hinzu. Das sorgte in den 60er und 70er Jahren für die Ansiedlung von Kaufhäusern wie Eska und Bilka und 1974 für die Ansiedlung von Karstadt.

Für den Erfolg des Singener Handels spielt für die Vertreter von Singen aktiv die Bereitschaft zur Veränderung eine entscheidende Rolle. „Stehen bleiben ist keine Lösung“, sagt Wilfried Trah. „Man muss sich anpassen an Veränderungen.“ Claudia Kessler-Franzen fügt hinzu: „Entwicklung ist stets Wandel.“ Und: „Man muss auch mal was versuchen.“ Wie eben eine Überdachung der Innenstadt.

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Singen hat als Handelsstandort Anziehungskraft. Das wird wird bei besonderen Veranstaltungen deutlich – wie hier beim Singen Classics 2024. Swb-Bild: Archiv/Tobias Lange

Autor:

Tobias Lange aus Singen

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