In 125 Jahren kräftig gewachsen
Singen ist auf dem guten Weg zur Großstadt

Bernd Häusler im Oktober 2013 bei seiner Amtseinführung durch Altstadtrat Manfred Basler im Singener Rathaus. | Foto: Archiv/Oliver Fiedler
  • Bernd Häusler im Oktober 2013 bei seiner Amtseinführung durch Altstadtrat Manfred Basler im Singener Rathaus.
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Singen. Singen im Geburtstagsjahr 2024 – eine Stadt, die in diesem Jahr gerne das Überschreiten der Marke von 50.000 Einwohnern mitgefeiert hätte und damit zur „Großstadt“ erwachsen war. Darauf hatte die eigene Statistik verwiesen, doch ausgerechnet das Ergebnis der Zensus-Befragung hat Singen hier erst mal zurückgeworfen, wie OB Bern Häusler, der die Geschicke der Stadt inzwischen seit 2013 leitet, im Gespräch mit dem WOCHENBLATT sagte. „Aber wir sind weiter in einer rasanten Entwicklung in diese Richtung, wie das schon die letzten Jahre zeigten“, macht er weiter deutlich.

Denn gerade in den letzten Jahren war die Realisierung des Cano, parallel dazu die Gestaltung des neuen Bahnhofplatzes zum Zentralen Omnibusbahnhof (ZOB), mit dem auch die Schaffung eines neuen Mobilitätskonzepts einhergeht, die Neugestaltung der Hegaustraße für ihn nur einige Signale in die Richtung, dass Singen hier für Aufenthaltsqualität sorgen will und damit als dynamische Stadt ihren Aufritt sucht, was mit den ganzen Bemühungen zum Thema „Grüne Industriestadt“ einhergeht, mit der die „Ziehmutter des Hegau“, die Singen immer noch ist, als Antwort auf den Klimawandel die Herausforderung auch als Chance wahrnehmen will.

Was die Dynamik angeht, so muss dieses natürlich inzwischen lange Verfahren in Kauf nehmen. Doch auch Zukunftsprojekte wie das neue Gewerbe- und Wohngebiet „Tiefenreute“, der große Leuchtturm der weiteren Entwicklung Singen als „Jobmotor“ für die Region, können bald in ersten Teilen in die Umsetzung gehen, um den Standort nun auch unter dem Vorzeichen klima- und flächenschonender Entwicklung von Arbeitsplätzen und Wohnraum weiter nach vorne zu bringen, eben in Richtung „Großstadt“. Das ist ja ein Traum, der schon viele Jahrzehnte in Singen geträumt wird. „Für Singen wird die Entwicklung dieses Gebiet ein großer Schritt auf diesem Weg“, macht Bernd Häusler deutlich.

Die Dynamik Singens macht er auch im Vergleich zur Kreishauptstadt Konstanz deutlich. „Als Singen damals vor 125 Jahren Stadt wurde, gab es rund 3.900 Einwohner. Konstanz hatte damals schon 22.000 Einwohner, während die Konzilstadt um das Vierfache wuchs, sind wir in dieser Zeit um den Faktor 12 angewachsen“, macht er im Gespräch die Entwicklungskraft deutlich. „Und Singen leistete sich damals schon Riesenprojekte für eine kleine Stadt wie eine Festspielhalle“, unterstreicht er und widerspricht damit auch dem Ruf der „Arbeiterstadt“, der Singen lange anhaftete, und den er eher heute auf den Fleiß der Menschen anwenden würde als „arbeitende Stadt“. Und gerade als Kunst- und Kulturstadt spiele Singen eine ganz besondere Rolle über die Region hinaus. Das internationale Flair durch die Weltgemeinschaft in der Stadt, in der man immer Integration praktiziert hatte, deren Umsetzung allerdings in den letzten zehn Jahren die Stadt vor immer größere Herausforderungen stellt, ist ein weiteres Alleinstellungsmerkmal.

Auf dem Weg zur pulsierenden Stadt mit großstätischem Flair sieht Bernd Häusler seine Stadt trotz aller aktuellen Herausforderungen. „‘Wir haben viel zu bieten als tolle Stadt in reizvoller Landschaft“ nimmt er auch als Motto für dieses Jubiläumsjahr Singen 125 Jahre. Und er ist sich sicher, dass das Tempo fortgesetzt werden kann, wenn man nur die Klinikplanungen im Norden betrachtet, das „Reallabor“ der Industrie mit der HTWG Konstanz, das Singen vielleicht auch zur Hochschulstadt machen könnte.

Autor:

Oliver Fiedler aus Gottmadingen

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