Fachkräfte gesucht
Berufliche Möglichkeiten im Nachbarland: Die Vor– und Nachteile abwägen
Die Wahl des richtigen Arbeitgebers spielt eine entscheidende Rolle in unserem Leben. Schließlich verbringen wir viel Zeit bei der Arbeit und möchten uns dort wohlfühlen. In unserer Region zieht es viele Menschen in die Schweiz, um dort zu arbeiten, während sie ihren Wohnsitz in Deutschland behalten. Doch dieser Schritt sollte gut bedacht sein, denn es ist nicht alles Gold, was glänzt.
Die Vorteile Schweizer Unternehmen wirken für den Anfang vielfältig und beeindruckend: ein hohes Lohnniveau im Vergleich zu anderen Ländern, die Internationalität und eine stabile Wirtschaft. Auch das multikulturelle Arbeitsumfeld kann verlockend wirken, da in manchen Berufsbranchen entweder Französisch oder Italienisch als zweite Fremdsprache Pflicht ist.
Natürlich hat jede Medaille zwei Seiten. Es ist besonders wichtig, eine wohlüberlegte Entscheidung bezüglich des Wohnsitzes zu treffen, wenn man in Erwägung zieht, in der Schweiz zu arbeiten. Es gibt einige Herausforderungen, die beachtet werden sollten.
Die Herausforderungen Schweizer Unternehmen als Arbeitgeber
Die Wochenarbeitszeit in Schweizer Unternehmen beträgt in der Regel 42,5 oder auch 45 Stunden, während sie in Deutschland üblicherweise 40 Stunden beträgt. Im Vergleich zu Deutschland gibt es in der Schweiz weniger gesetzliche Feiertage, wobei dies von Kanton zu Kanton unterschiedlich sein kann. Auch der Urlaubsanspruch variiert je nach Alter: Arbeitnehmer unter 20 Jahren haben Anspruch auf fünf Wochen Urlaub, während ältere Arbeitnehmer nur noch Anspruch auf vier Wochen haben. Neben diesen Aspekten gibt es noch weitere Nachteile, die im Vergleich zu Deutschland ins Auge stechen.
Ein solcher Schwachpunkt betrifft den Mutterschutz und die Elternzeit. Schwangere Frauen in der Schweiz haben ab dem Tag der Geburt Anspruch auf einen Mutterschaftsurlaub von nur 14 Wochen. Hohe Lebenshaltungskosten, die Notwendigkeit einer Niederlassungsgenehmigung, um in der Schweiz arbeiten zu können, und Sprachbarrieren (da Französisch oder Italienisch von Vorteil sind) stellen weitere Beeinträchtigungen dar. Ein weiterer Aspekt, wenn es um die Arbeit in der Schweiz geht, ist das Krankenversicherungssystem. Im Gegensatz zu Deutschland müssen Arbeitnehmer in der Schweiz die Krankenversicherungsbeiträge selbst zahlen und sie werden nicht vom Bruttogehalt abgezogen. Wenn man die Krankenversicherung in Anspruch nimmt, im Sinne von Arztbesuchen, dann muss man in der Regel den Betrag für die vollbrachte Leistung vor Ort zahlen.
In der heutigen Zeit bieten sich zahlreiche Möglichkeiten für Fachkräfte, einen Job zu finden, da die Globalisierung enorme Fortschritte gemacht hat und sich über Jahrzehnte hinweg entwickelt hat. Auch der aktuelle Fachkräftemangel eröffnet Chancen in unserer Region rund um den Bodensee eine Anstellung zu finden, da sie in dieser Hinsicht sehr gut vernetzt ist. Hier findet man eine Vielzahl von Unternehmen, angefangen bei familiengeführten mittelständischen Unternehmen, Handwerksbetriebe oder soziale Träger bis hin zu Großkonzernen oder Industriefirmen in Bereichen wie der Automobilindustrie oder Pharmazie. Unsere Region zeichnet sich durch ihre Vielfalt aus und es gibt nichts Besseres, wenn man arbeiten kann, wo andere Urlaub machen.
Autor:Juleda Kadrija aus Singen |
Kommentare