Wenig Grün und viele Autos
Wo Singen bei der Innenstadtentwicklung tätig werden kann

Einer der Punkte, die kritisch angemerkt wurden, ist, dass der Heinrich-Weber-Platz durch Bundesstraßen von der übrigen Innenstadt abgeschnitten wirke. | Foto: Tobias Lange
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Singen. Was kann getan werden, um die Innenstadt weiterzuentwickeln und Singen zu einer grünen und klimafitten Einkaufsstadt zu machen? Eine ganze Menge, wenn man das Innenstadtentwicklungsprogramm 2040 betrachtet, das nun im Ausschuss für Stadtplanung, Bauen und Umwelt vorgestellt wurde und bei der nächsten Sitzung des Gemeinderats am 14. Mai beschlossen werden soll.

Darin enthalten sind zahlreiche Maßnahmen, die die Innenstadt aufwerten könnten. Zugleich wird aufgezeigt, welche Akteure betroffen wären und mit ins Boot geholt werden müssten. Die Innenstadtentwicklung könne nur gemeinsam mit allen Akteuren - darunter die Bürgerschaft und Gewerbetreibende - gelingen, fasste Mario Flammann vom Stadtplanungsbüro Pesch Partner in Stuttgart zusammen. "Das ist nicht nur Aufgabe der öffentlichen Hand."

Auf bereits Geleistetes aufbauen

Singen könne bei der zukünftigen Entwicklung auf einige Stärken aufbauen, heißt es in dem Entwicklungsprogramm. Der südliche Innenstadteingang habe durch den zentralen Busbahnhof und dank der Neugestaltung der südlichen August-Ruf-Straße und Hegaustraße ein attraktives Erscheinungsbild, das ein gutes Beispiel sei für die weitere Planung der übrigen Zugänge. Positiv bewertet wird zudem, dass beinahe die gesamte Innenstadt vom Bahnhof aus in fünf Gehminuten zu erreichen ist.

Kritisch gesehen wird der geringe Anteil an unversiegelter Grünfläche. Dies beeinflusse nicht nur die Aufenthaltsqualität, sondern führe auch zu einer Erhitzung der Stadt. Vorhandene Grünflächen sollten daher erhalten und ausgeweitet werden. Viele Vorschläge gehen auch mit Themen wie Fassadenbegrünung einher.

Verbesserungspotenzial sieht der Plan zudem in den Bundes- und Landesstraßen, die Barrieren darstellen und so beispielsweise den Heinrich-Weber-Platz von der Fußgängerzone abschneiden. Insgesamt sei in der Innenstadt das Auto sehr dominant. Hier sei eine Umstrukturierung notwendig, mit gleichzeitigem Erhalt der Erreichbarkeit des Einzelhandels.

Doch um welche konkreten Maßnahmen geht es? Im Plan ist eine Reihe von "Impulsprojekten" aufgeführt, die die Innenstadt aufwerten könnten. Beispielsweise eine "Belebung der Erdgeschosszone auf der nördlichen August-Ruf-Straße" durch neue Aufenthaltsbereiche sowie die Sanierung und Begrünung der Fassaden. Auch das Aufstellen von Sonnensegeln oder anderen "Pop-up-Elementen", die Schatten spenden, wäre möglich. Die Ekkehard- und die Freiheitsstraße könnten - sofern die Bundesstraße verlegt werden kann - verschmälert und die frei werdende Fläche entsiegelt und begrünt werden. Durch Verbesserung der Querungsmöglichkeiten würde zudem die Trennwirkung verringert.

Wann welche Maßnahme umgesetzt wird, ist allerdings offen. Es handle sich um "eine Richtschnur, wohin die Reise gehen könnte", betonte Oberbürgermeister Bernd Häusler. Die Entscheidung über die Umsetzung der einzelnen Maßnahmen obliegt weiterhin dem Gemeinderat.

Autor:

Tobias Lange aus Singen

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