Vom Suchen und Finden in Akten
„Wir stehen auf den Zinnen der Felsenveste Twiel“

Der zur Aussichtsplattform umgebaute Kirchturm gilt als Beispiel für den Hohentwiel-Tourismus. | Foto: Stadtarchiv Singen, 350 Fotonachlass Ott/Albrecht
  • Der zur Aussichtsplattform umgebaute Kirchturm gilt als Beispiel für den Hohentwiel-Tourismus.
  • Foto: Stadtarchiv Singen, 350 Fotonachlass Ott/Albrecht
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Singen. Über den frühen Burgen-Tourismus auf und um den Hohentwiel referiert der Historiker Michael Losse am Mittwoch, 16. November, um 19 Uhr im Benutzersaal des Stadtarchivs im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Vom Suchen und Finden in Akten“ Die Veranstaltung wird zusätzlich live gestreamt, die Zugangsdaten erhalten Interessierte durch Anmeldung unter archiv@singen.de.

Bereits zu Beginn des 18. Jahrhunderts wurden bedeutende Städte und Schlösser das Ziel vieler Bildungsreisen junger Adeliger. Einzelne Reisende besuchten in diesem Zusammenhang auch die Festung Hohentwiel und begründeten damit den Hohentwiel-Tourismus. Im 19. Jahrhundert beförderte der wachsende Patriotismus infolge der napoleonischen Besetzung weiter Teile Europas zunehmend die allgemeine Burgenbegeisterung: Burgen wurden zu Symbolen "nationaler Freiheit" stilisiert und der Hohentwiel zum vielbesuchten württembergischen „Nationaldenkmal“ erhoben. Die Reisebücher von Gustav Schwab, Karl Geib oder Eugen Huhn förderten die Popularität von Burgenbesichtigungen ebenso wie die von Geschichts- und Altertumsvereinen angebotenen Fahrten. Mit diesen erkundete das gebildete Bürgertum seine Landes- und Regionalgeschichte einschließlich der „vaterländischen Denkmäler der Vorzeit“, zu denen auch die Burgen zählten. Nachdem Dichter und Schriftsteller wie Ottmar Friedrich Heinrich Schönhuth den Hegau-Burgen literarische Denkmäler gesetzt hatten, kam es zur Inszenierung von Burgen für Besucher: So wurde beispielsweise der Hohentwiel-Kirchturm von 1845 bis 1847 als Denkmal- und Aussichtsturm instandgesetzt und so die Attraktivität des Besuchs auf der Festung gesteigert.

Auch Historienromane und Zeitschriften beförderten den Burgentourismus im 19. und 20. Jahrhundert. Der Singener Historiker Michael Losse beleuchtet in seinem Vortrag neben den Anfängen des Hohentwiel-Tourismus auch die touristischen Auswirkungen der Stadtwerdung Singens auf den Hohentwiel, beispielsweise an Hand der Hohentwiel-Festspiele von 1906 bis 1918. Im Anschluss an den Vortrag besteht Gelegenheit zur Diskussion. Das Team des Stadtarchivs hat für diesen Abend daneben anschauliche Quellen aus seiner Foto- und Plakatsammlung herausgesucht.

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Presseinfo aus Singen

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