Erfolgreicher Sozialmanager in Altersteilzeit verabschiedet
Werner Neidig war der AWO-Beat
Singen (of). Wenn zum Abschied von Werner Neidig aus der aktiven Arbeitszeit am Freitag Nachmittag Beatles Lieder arrangiert wurden und ihm sein Nachfolger im Amt, Reinhard Zedler gar ein „AWO Lied“ in der Melodie der aktuellen Reklame für das „Windows8“-Computerprogramm sang oder die Kinder des „Taka-Tuka Land“ munter sangen. wurde schnell klar, dass es nicht noch einmal einen so bedeutsamen Geschäftsführer der Arbeiterwohlfahrt hier im Kreis geben dürfte. Werner Neidig war der „AWO-Beat“ - im positiven Sinne.
Kreis-Geschäftsführer Dietmar Johann blickte auf eine wirklich einmalige Karriere zurück, die vor 33 Jahren als 27-Jähriger mit einem winzigen Büro in Konstanz und einem Jahresbudget von 90.000 DM begann, ist heute ein Unternehmen der Wohlfahrtsindustrie mit 250 Mitarbeitern und einem Haushaltsvolumen von über 10 Millionen Euro geworden. Kindergärten, Altenpflegeheime, Treffpunkte, Arbeitsloseninitiativen, Wohngruppen, das neue Zentrum des AWO-Kreisverbands in Singen am Storchenbrunnen wurden gebaut, und die AWO ist gerade in den Städten der Region nun bestens vertreten. Der Bereich Sozialpsychiatrie lag Werner Neidig immer besonders am Herzen, und hier im Kreis bestand auch noch Nachholbedarf. Mit Wohngruppen, dem vielfach preisgekrönten Projekt „Skipsy“ hatte Neidig hier besondere Strukturen geschaffen – und den wirtschaftlichen Erfolg nicht aus den Augen gelassen. Zwar ist auch die AWO eine „Non Profit-Unternehmen“ in der Riege der Wohlfahrtsverbände, aber Verluste sollte es bei all der Expansion auch nicht machen. „Es ist nicht selbstverständlich, dass jemand, der Soziales studiert hat, einen echten Finanzmensch verkörpert“, lobte Dietmar Johann in seiner sehr persönlichen Rede, die Neidig auch sichtbar rührte.
In weiteren Reden würdigen Bezirksvorsitzender Hans-Jörg Seeh, OB Oliver Ehret, Kreis-Sozialdezernent Axel Goßner, Betriebsratsvorsitzender Markus Dreier, Regina Brütsch von der AWO Elternschule einen Sozialmanager sich mit viel Engagement für ein sozial-gerechte Gesellschaft eingesetzt habe. Neidig selbst hatte seine Nachfolge gut vorbereitet. Bei einer Bergwanderung fiel die letzte Entscheidung. Reinhard Zedler machte in seiner Vorstellung deutlich, dass er gewiss kein junger Betriebswirt sei, sondern den Sozialarbeiter von Anfang an bei seiner Arbeit im Blut hatte. Er übernahm für Anfang Februar die Geschäftsführung.
Autor:Oliver Fiedler aus Gottmadingen |
Kommentare