5. Singener Theaternacht am Samstag, 30. November

Von Blues Brothers in der Färbe bis zum Männerstrip im Walpurgissaal

Singen. Eine abwechslungsreiche Theatervielfalt aus Singen und den Nachbarstädten Radolfzell und Ramsen wird von 18 bis 24 Uhr geboten. An sieben Spielstätten sind insgesamt 56 Aufführungen von zehn Theatern geplant.

»Der Marathon für Schauspieler und Theaterleute verschafft den Zuschauern im Stadtkern Singen bei der 5. Theaternacht einen abwechslungsreichen Einblick in die Theaterszene Singens«, freute sich die Leiterin des Kulturamts, Catharina Scheufele, beim Pressegespräch am Dienstag. Dabei sind alle Aufführungen auf ein Zeitlimit von maximal 30 Minuten begrenzt, sodass ein Hopping zwischen den nahe beieinander liegenden Spielstätten möglich und erwünscht ist, so Scheufele. Nachdrücklich weist sie daraufhin, dass eine Platzreservierung nicht möglich ist, auch nicht im Theater Färbe. So flexibel wie die Theater müssen an diesem Abend auch die Zuschauer sein, bittet sie im Vorfeld um Verständnis.

Im Vorverkauf ist bei Tourismus Singen, der Färbe und der Gems ein Bändel erhältlich. Dieser berechtigt grundsätzlich zum Eintritt in alle sieben Spielstätten, so Scheufele. Der Bändel kostet im Vorverkauf sieben Euro, an der Abendkasse zehn Euro. Maximal 1.000 Stück würden ausgegeben.

Das Programm der 5. Singener Theaternacht kann sich wahrlich sehen lassen: In der Färbe wird es, laut Cornelia Hentschel, musikalisch. Das ganze Theaterensemble und das ganze Ensemle der Ballettschule sind beteiligt, unter den elf »Blues Brothers« sind auch die beiden neuen Ensemblemitglieder der Färbe Daniel Leers und Yannick Rey.

Aus Ramsen kommt das Theater 88 und wird im Walpurgissaal in Mundart »Full monty uf em Dorf« präsentieren. In wie weit der von Matthias Brütsch versprochene Männerstrip umgesetzt wird, davon muss und kann sich jeder Besucher der Theaternacht selbst überzeugen.

Die Theaternacht bietet auch beste Gelegenheit das prämierte Theaterstück von Tactlos (der Theater AG des Friedrich-Wöhler Gymnasiums) »Digital. Zeit, Alter!« zu begutachten und zwar im Foyer der Ekkehard-Realschule. Wie Leiterin Nicola Fritsch dem WOCHENBLATT verriet, sei es spannend, dass dies bei der vierten Aufführung der vierte Spielort sei.

Einen Besuch wert ist auch das Hegau-Gymnasium, wo die Zuschauer auswählen dürfen. »Theatre de Lux(e)« bietet nämlich Ausschnitte aus fünf Shakespeare-Stücken unter dem Titel »Was ihr wollt«, die dazu dienen sollen, das nächste lange Theaterstück des Ensembles auszusuchen. Wer also Hamlet als Fußballspieler sehen will, ist hier richtig.

Wer »Heimwehland« vom Theaterverein Pralka in der Scheffelhalle verpasst hat oder es ihm, wie Regisseurin Susanne Breyer zugab, einfach zu lang war, der sollte in den Bürgersaal kommen. Unterstützt wird das Ensemble vom Collegium Musicum. Die Chöre werden von zwei Sängerinnen ersetzt, so Breyer, die betonte, dass die Musik extra von Michael Kessler komponiert worden sei.

Die Theater AG »Theatäter« des FriWö mit 21 Schülern zeigen im Kulturzentrum Gems »Die Kinder aus dem Hinterhof«, bei dem die sozialen Schichten vor 90 Jahren aufeinanderprallen. In der Gems wird auch – und da sind bei den Umbauarbeiten viele Hände gefragt – das Stück zu 100 Jahre Frauenwahlrecht »Her mit dem ganzen Leben« gespielt. Bei den fünf Shows der ImproSingers, die sich im Nachgang der Singener Theaternacht 2014 gegründet haben, werden im Studio spannende Improvisationen präsentiert. Zwischen Rathaus und Gems im Freien wird das Making-Of zu den Probearbeiten von Nete Mann 2018 auf einer Leinwand zu sehen sein.

- Stefan Mohr