In kurzer Zeit einiges geschafft:
Vielfältige Pläne des Ukrainischen Vereins

Der erst zwei Monate junge "Ukrainische Verein" hat vieles geplant, auf dem BIld von links ein Teil der Vorstandschaft: Evgenij Starchak (Vorstandsvorsitzender), Mila Babkin (Erste Vorsitzende), Mark Gerber und Vitalii Tomniuk (beide stellvertretende Vorsitzende) | Foto: Anja Kurz
  • Der erst zwei Monate junge "Ukrainische Verein" hat vieles geplant, auf dem BIld von links ein Teil der Vorstandschaft: Evgenij Starchak (Vorstandsvorsitzender), Mila Babkin (Erste Vorsitzende), Mark Gerber und Vitalii Tomniuk (beide stellvertretende Vorsitzende)
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Singen. Zwei Monate alt ist der im Januar gegründete Ukrainische Verein Singen. Dass dieser zwar jung, aber dessen Mitglieder hoch motiviert sind, wurde bei einem Pressegespräch am Donnerstag, 9. März, deutlich. Neben einem Einblick, was sich in den letzten Monaten getan hat, gab es auch einen Ausblick auf die kommende Zeit. 

Der Höhepunkt in den nächsten Wochen wird wohl das Benefizkonzert der Folklore-Pop-Gruppe "Lisapetny Battalion" am 4. Mai in der Stadthalle Singen sein, das hauptsächlich von der ersten Beisitzerin des Ukrainischen Vereins, Mila Babkin, zusammen mit Gunnar Bamberg organisiert wird. Die ukrainische Frauengruppe hat im Jahr 2013 die Show "Ukrayina maye talant" (Die Ukraine hat Talent) gewonnen und sich bereits im Jahr 1992 in einer ländlichen Gegend gegründet, worin der Vorsitzende des Vereins, Evgenji Starchak, gleich mehrere Gemeinsamkeiten sieht: "Sie haben sich ähnlich gebildet, wie wir als Verein, nachdem sie in einem der Dörfer in der Westukraine aus dem die Frauen stammen, Bedarf an einer Kirche gesehen haben. Außerdem repräsentieren sie eine ländliche Gegend, wie es auch beim Landkreis Konstanz der Fall ist."

"Echte Stars aus dem Volk"

Mit ihren Auftritten und ihrer musikalischen Mischung aus Pop und Volksliedern hat die Gruppe so nicht nur besagte Kirche finanziert, mit ihrer humor- und temperamentvollen Art sind sie nach wie vor beliebt und sammeln Spenden für den guten Zweck. Für den Abend in der Stadthalle reist das "Lisapetny Battalion" extra aus der Ukraine an und tritt kostenlos auf, aus dem Erlös finanziert der Verein medizinische Ausrüstung für ländlich gelegene Krankenhäuser in der Ukraine. Es wird ein zweisprachiges Einführungsprogramm geben, Tickets gibt es auch online zu kaufen. Die Schirmherrschaft für die Veranstaltung übernimmt Singens Oberbürgermeister Bernd Häusler, außerdem übernimmt die Stadt Singen 90 Prozent der Kosten für die Stadthalle.

Ein Video aus der Fernseh-Show "Ukrayina maye talant" gibt es hier:

Abseits der Planung dieser großen Veranstaltung, die auch einen Einblick in die Kultur der Ukraine geben soll, sind die Mitglieder des Vereins weiterhin hinter den Kulissen aktiv. Das Hauptziel des gemeinnützigen Vereins ist die Kräfte von bereits länger in Singen lebenden Ukrainern zu bündeln und so neu ankommenden Geflüchteten zu helfen, die Sprachbarriere überwinden: Sie begleiten Besuche bei Behörden oder beim Jobcenter, seit April gebe es zudem eine Beratung in Form einer wöchentlichen Sprechstunde. Es befänden sich auch viele Traumatisierte unter den Geflüchteten, für die eine psychologische Betreuung eingerichtet wurde und die an die Gesellschaft herangeführt und eingebunden werden. 

Energisch und teils hochkarätig

"Die Menschen, die zu uns kommen, sind gebildet, energisch und können etwas auf die Beine stellen", ist sich Evgenji Starchak sicher, den Landkreis mit dem Tun des Vereins bereichern zu können. Ein sehr gutes Beispiel sei einer seiner Stellvertreter, Vitalii Tomniuk. Dieser war der Leiter des Kulturbüros im Kreis Kiew und ist erst seit neun Monaten in Deutschland. Nichtsdestotrotz hat er am 24. August, dem ukrainischen Unabhängigkeitstag, in Zusammenarbeit mit Simon Gröger, Oberbürgermeister der Stadt Radolfzell, eine Veranstaltung im Milchwerk organisiert. So sieht Starchak in den laut dem Verein "inSi" inzwischen etwa 800 Ukrainern viele Talente und ein großes Potential, was auch die kostenlosen Sportangebote einiger professioneller Sportler für Jedermann und die teils selbst organisierte Kinderbetreuung der Geflüchteten verdeutlichen. Mila Babkin berichtet außerdem, dass es jeweils am 25. des Monats eine Aktion geben werde, wo wie vergangenen Monat in einem Pavillon ukrainische Speisen und Waren verkauft werden. Aus dem Erlös werden, wie auch bei dem Benefizkonzert, Güter besorgt und in die Ukraine geschickt. 

Digitale Unterstützung

Langfristig wolle man diese Angebote ausbauen und gebündelt in einem digitalen Kalender auf der Internetseite des Vereins einsehbar machen. Da man außerdem eben im Bereich IT Erfahrungen aus der ukrainischen Digitalisierung mitbringe, werde man die Stadt Singen zum Dank für die Zusammenarbeit bei deren Digitalisierung unterstützen.

Autor:

Anja Kurz aus Engen

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