Bürgerdialog zum Klimawandel und Dorfentwicklung
Überlingen wird ein richtig "heißes Pflaster"

Der 5. Überlinger Bürgerdialog war nach 3jähriger Pause gut besucht und mit Gastredner Prof.Dr.Andreas Matzarakis ein Höhepunkt der Veranstaltung. Auf dem Bild auch Ortsvorsteher Bernhard Schütz sowie OB Häusler.
  | Foto: Karin Leyhe-Schröpfer
3Bilder
  • Der 5. Überlinger Bürgerdialog war nach 3jähriger Pause gut besucht und mit Gastredner Prof.Dr.Andreas Matzarakis ein Höhepunkt der Veranstaltung. Auf dem Bild auch Ortsvorsteher Bernhard Schütz sowie OB Häusler.
  • Foto: Karin Leyhe-Schröpfer
  • hochgeladen von Oliver Fiedler

Singen-Überlingen. Zum 5. Überlinger Bürgerdialog konnte Ortsvorsteher Bernhard Schütz am Sonntag rund 130 Gäste in der Riedblickhalle begrüßen.
"Eine durchaus effektive Gelegenheit dass auch Alt- und Neubürger zusammentreffen und sich austauschen," so Schütz.
Zudem ist sich der Ortsvorsteher sicher, dass mit zunehmender Normalität wieder die Vereinsmitgliederzahlen wachsen werden da unter Corona doch verschiedene Vereine gelitten haben.
"Dass das Ehrenamt auch in Überlingen am Ried eine sehr wichtige gesellschaftliche Aufgabe ist zeigt sich auch beim TSV Überlingen, der mit rund 700 aktiven Mitgliedern immerhin der zweitgrößte Sportverein der Stadt Singen ist," so Bernhard Schütz stolz. Doch auch das rege Vereinsleben durch Musikverein, Feuerwehr und Narrenverein sei im rund 1.800 Einwohner starken Ortsteil gegeben.

Als Senkrechtstarter bezeichnete Schütz den Anfang 2019 gegründeten Überlinger Bürgerverein, der vom Ortschaftsrat initiiert wurde und sich das Thema Nachbarschaftshilfe zum Hauptthema gemacht hat. Mittlerweile sei auch seit Mitte 2019 der Rufbus etabliert und nicht mehr wegzudenken. Inzwischen sei auch der Ortsteil Bohlingen dem Bürgerverein beigetreten.

Als Gedanken für die Zukunft sprach der Ortsvorsteher auch das Thema Dorfentwicklungskonzept 2040 an. Dieses besagt, dass eine Analyse die Stärken und Schwächen des Ortes verdeutlicht und hinterfragt, mit welchen Herausforderungen Überlingen am Ried in Zukunft konfrontiert ist. Der Abschlussbericht dazu wird am Di. 21. März im Bürgerhaus vorgestellt.
Auch das Thema "Dorfverschönerung" beschäftigt den Ortsvorsteher samt Ortschaftsrat stark. Rund 600 Quadratmeter Blühstreifen wurden angelegt, zudem weitere Blühstreifen mit mehrjährigen Samenmischungen.

Mit guten Übertragungsgeschwindigkeiten beim schnellen Internet rechnet Schütz in Bälde.

Beim Thema Seniorenwohnanlage gibt der Ortsvorsteher die Hoffnung nicht auf und zeigt sich dem Ziel nahe, ein passendes Grundstück gefunden zu haben. Dann soll die Anlage, je nach Grundstücksgröße, rund 12 Ein- bis Zwei-Zimmer Wohnungen beinhalten.

Ob Schwerlastverkehr durch den Ort, Überbelegung der Riedblickhalle (dringende Bitte an die Stadt durch Neubau einer Gymnastikhalle für Abhilfe zu sorgen), Sanierung Rathaus, Jugendtreff, neuer Dorfplatz oder Friedhofpark. Etliche Themen wurden schon verwirklicht, manche sind in der "Warteschleife".

OB Bernd Häusler machte in seiner Ansprache deutlich, was Singen um das Ziel bis 2035 klimaneutral zu werden unternehmen wird. Von E-Ladeausbau, vermehrt PV Anlagen auf die Dächer, Freiflächen PV Anlagen und etliches mehr. "Wir haben uns schon seit Jahren auf den Weg gemacht, um Klimaneutralität zu erreichen," so der OB.
Dass die Herausforderungen der Industrie in der Stadt nicht vernachlässigbar sind, machte Häusler anhand einiger Zahlen deutlich."Wichtig ist, mit unseren Betrieben ins Gespräch zu kommen. Regenerative Energien brauchen Hirnschmalz" ist
sich Häusler sicher.

Beim anschließenden Vortrag von Prof.Dr. Andreas Matzarakis vom Deutschen Wetterdienst zum spannenden Thema "Klimawandel und Gesundheit: Leben mit Hitze" verdeutlichte der Redner die Notwendigkeit sich ein differenziertes Bild zum Thema zu machen. "Die Gesundheitsrisiken durch den Klimawandel, den Umweltbedingungen, belasten den Einzelnen mit seinem Organismus, unser Wohlbefingen sowie die Leistungsfähigkeit," so Andreas Matzarakis der sich selbst nicht als ein Katastrophologe bezeichnet, jedoch angesichts der aktuellen klimatischen Entwicklungen appelliert dass jedes zehntel Grad zählt. "Denn Deutschland wird in naher Zukunft ein ziemlich heißes Pflaster", beschreibt Matzarakis den Klimawandel und deren Folgen. "Jeder Mensch besitzt einen eigenen Kreis aus Dingen, Bäumen, Tieren, Menschen, Ideen - und diesen Kreis zu retten ist seine Pflicht", zitierte eindringlich Matzarakis.

Musikalisch umrahmt wurde der Überlinger Bürgerdialog vom Blockflötenduo bestehend aus den Solistinnen Vio Engel und
Naomi Waczakowski.

Autor:

Karin Leyhe-Schröpfer aus Singen

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

Folgen Sie diesem Profil als Erste/r

Kommentare

Kommentare sind deaktiviert.
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.