Caritasvorstand übernimmt Geschäftsführung
Sozialstationen im Hegau bekommen neues Dach

Caritas Finanzvorstand Oliver Kuppel und Caritas Geschäftsführer Wolfgang Heintschel haben die Geschäftsführung der Sozialstation Engen und der "Cura Caritas" in Gottmadingen übernommen. Stefan Gebauer (rechts) leitet seit Anfang des Jahres den Verbund unter gemeinsamen Dach. | Foto: Fiedler
  • Caritas Finanzvorstand Oliver Kuppel und Caritas Geschäftsführer Wolfgang Heintschel haben die Geschäftsführung der Sozialstation Engen und der "Cura Caritas" in Gottmadingen übernommen. Stefan Gebauer (rechts) leitet seit Anfang des Jahres den Verbund unter gemeinsamen Dach.
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Singen/Engen/Gottmadingen. Diese Woche waren die letzten Notar-Termine, der eigentliche Wechsel war aber schon auf den Jahreswechsel umgesetzt worden. Die beiden Hegauer katholischen Sozialstationen in Engen und Gottmadingen, die das Caritas-Signet schon lange führten, werden seit dem 1. Januar von Wolfgang Heintschel als Geschäftsführer der Caritas Singen-Hegau wie dem Finanzvorstand Oliver Kuppel als Geschäftsführer geleitet. "Wir hatten von beiden Sozialstationen im letzten Herbst die Bitte für einen Geschäftsbesorgungsvertrag erhalten, dem wir nun nachgekommen sind", unterstreicht Oliver Kuppel. Als neuer Leiter für beide Einrichtungen wurde dabei Stefan Gebauer auserwählt, der bisher die Sozialstation in Engen leitete.

Im Betrieb der beiden weiterhin eigenständigen Sozialstationen mit den Tagespflegeeinrichtungen - in Gottmadingen gehört auch der Pflegeheim St. Hildegard mit in den Verbund - werde das erstmals nichts ändern und sie damit auch nicht Teil des sozialen Großunternehmens Caritas Singen-Hegau, wurde betont. Durch das neue gemeinsame Dach wolle man allerdings Synergieeffekte nutzen können, wie zum Beispiel eine dann in Singen zentralisierte Buchhaltung und Abrechnung wie auch gemeinsame Fortbildung für die Mitarbeitenden, was unter dem Dach doch rund 400 sind.

Anpassung an "Großgemeinde Hegau"

Damit reagiere man auch auf die Kirchentwicklung im Hegau, wo ja bereits die Entscheidungen für die Großgemeinde "Hegau" gefallen sind und die Umsetzung für eine Gemeinde zwischen Tengen und dem Hochrhein begonnen habe. Da werde es auch immer schwieriger, Leute zu finden, die hier zum Beispiel in den Aufsichtsgremien noch Verantwortung übernähmen und auch die Trägerschaft werde sich dann ändern, sagte Wolfgang Heintschel.
In den aktuellen Zeiten sieht sich gerade die ambulante Pflege vor enormen Herausforderungen, schon wegen des Fachkräftemangels, aber auch dadurch, dass den Sozialstationen auch immer mehr PatientInnen zugewiesen werden. Die werden aus den Krankenhäusern immer früher entlassen, wodurch deren weiteres "Wundmanagement" dann durch die Sozialstationen übernommen werden muss, zu Pflegesätzen der Krankenkassen, die oft nicht auskömmlich seien. Hier sieht Kuppel das ganze System der mobilen Pflege der Sozialstationen in Gefahr, die ja die von der Politik so gewollte immer stärkere häusliche Pflege unterstützen soll. "Das Problem ist in seiner Schärfe noch nicht in der Politik angekommen", kritisiert er. Inzwischen seien viele Einrichtungen ernsthaft am Kämpfen und so weit wolle man das hier nicht kommen lassen. Der Insolvenzantrag des Caritasverbands Breisgau-Hochschwarzwald vom letzten Herbst ist da mahnendes Beispiel, dass der Druck für die sozialen Unternehmen wächst.

Ein Problem sei auch, dass eine steigende Zahl von Kunden weniger Anwendungen für ihre Angehörigen in Anspruch nehmen, weil sie die Leistungen der Pflegeversicherung für den Unterhalt benötigten, was auch schon ein Signal ist. Dadurch würden dann schon die Kosten der Anfahrt nicht mehr durch die Pflegesätze gedeckt sein, wurde eine weitere Herausforderung angesprochen. Eine Umstellung auf elektronische Rezepte erfordere auch noch zusätzliche Investitionen. Gerade kleinere Pflegedienste, mit denen man in der Region auch sehr gut zusammenarbeite, kämen dadurch auch immer mehr in Schwierigkeiten, ist der Blick auf die Szene. Und dafür stellen sich die Sozialstationen nun durch die Kooperation gestärkt auf.

Autor:

Oliver Fiedler aus Gottmadingen

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