Coronaflaute ist überwunden
Singen verzeichnet für 2023 einen neuen Übernachtungs-Rekord
Singen. Es sind überaus gute Zahlen, die die Stadt Singen für das Jahr 2023 im Bereich Tourismus vorlegen kann: Sowohl bei der Zahl der Ankünfte als auch bei den Übernachtungen wurden deutliche Steigerungen zum Vorjahr verzeichnet. Bei Letztgenanntem kann sich die Verwaltung der Stadt unter dem Hohentwiel sogar über einen neuen Spitzenwert freuen. Die coronabedingte Flaute in den Jahren 2020 und 2021 scheint damit endgültig überwunden zu sein.
Mit 146.390 Übernachtungen konnte der Rekord aus dem Jahr 2019 eingestellt werden. Damals wurden 145.930 Übernachtungen gezählt. Im Vergleich zum Vorjahr 2022 stieg die Zahl um 11,38 Prozent. Auch bei den Ankünften gab es ein Plus. Mit 73.273 stieg die Zahl um 8,75 Prozent. Damit liegt Singen in beiden Bereichen über dem Anstieg im gesamten Landkreis: 6,06 Prozent bei Übernachtungen und 7,53 Prozent bei Ankünften.
Auf dem richtigen Weg
"Der Tourismus in Singen entwickelt sich damit gerade im Blick auf den Landkreis und den gesamten westlichen Bodensee sehr gut", teilt Jana Goosmann, Abteilungsleiterin für Tourismus, auf WOCHENBLATT-Anfrage über die städtische Pressestelle mit. Dass die Zahl der Übernachtungen die des Jahres 2019 überholten, die Zahl der Ankünfte aber nicht, erklärt sie mit der Bleibedauer. "Dies bedeutet, dass die Gäste länger bleiben und das Segment der touristischen Urlaubsreisen im Vergleich zu den meist deutlich kürzeren Geschäftsreisen stärker wächst."
Die Statistiken zeigen, dass die Strategie des Tourismus in Singen und am gesamten westlichen Bodensee aufgeht, so Jana Goosmann. So soll der hiesige Tourismus auch in Zukunft gefördert werden. "Themenbezogenes und zielgruppengerechtes Marketing und die Weiterentwicklung von Produkten in den verschiedenen Themen werden weiterhin fokussiert." Insbesondere im Bereich "Aktivzeit" - also Radfahren, Wandern und Natur - sowie in den Bereichen Kultur und Familie sollen bestehende Angebote weiterentwickelt und neue geschaffen werden. "Für diesen Sommer ist beispielsweise noch die Eröffnung des neuen Rundwanderweges in Überlingen am Ried, der neue Wohnmobilstellplatz in Bohlingen sowie der Launch der neuen Kultur- und Tourismus-Website geplant", zählt Goosmann auf.
Gäste aus der Nachbarschaft
Ein Großteil der Gäste kommt übrigens aus dem Inland. 2023 waren das rund 75 Prozent. Unter den übrigen 25 Prozent fanden sich überwiegend Gäste aus Belgien, den Niederlanden und Luxemburg sowie der Schweiz, Frankreich, Italien und Polen. Dabei zeigte sich laut Jana Goosmann, dass sich Ankünfte und Übernachtungen "gut auf die Monate April bis Oktober" verteilen. "Besonders in den Monaten Juli und August werden ferienbedingt sehr gute Übernachtungszahlen generiert." Aber auch die Monate der Nebensaison November bis März würden an Bedeutung gewinnen.
Die Gäste brauchen natürlich einen Ort, an dem sie übernachten können. Auch hier gab es in Singen in den vergangenen Jahren Entwicklungen. In 2016 eröffnete beispielsweise ein Hostel "Art & Style" mit 60 Zimmern, in 2018 in der ehemaligen Sparkassenfiliale das Hotel Trezor mit 58 Doppel- und zwei Vierbettzimmern. 15 Zimmer mit 50 Betten kamen 2020 mit dem Aparthotel Sternen in Bohlingen dazu und 2023 ein Ibis-Hotel mit 160 Zimmern und 268 Betten. "Weiterhin ist ein Beherbergungsbetrieb im Bahnhofsgebäude sowie in der neuen Gastronomie Barfüßer in Planung."
Trotz der positiven Zahlen, einen Wermutstropfen gibt es dann aber doch: Die schwierige Finanzlage hat den Plänen einer neuen Tourist-Info erst einmal einen Riegel vorgeschoben. "Aufgrund der aktuellen Haushaltssituation konnte der Umzug der Tourist-Info in neue Räumlichkeiten leider nicht realisiert werden." Aufgegeben sind die Pläne aber nicht. Eine neue Tourist-Info soll umgesetzt werden, sobald sich die Finanzlage wieder verbessert hat. Vorausgesetzt, es gibt geeignete Räume dafür.
Autor:Tobias Lange aus Singen |
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