Bestürzung über plötzlichen Tod
Singen muss Abschied nehmen von Helmut Assfalg

Helmut Assfalg in seinem Musikhaus in der Singener Hegaustraße, das er seit 42 Jahren führte. | Foto: Archiv Wochenblatt / stm
  • Helmut Assfalg in seinem Musikhaus in der Singener Hegaustraße, das er seit 42 Jahren führte.
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Singen. Er war ein Teil des Gesichts der Einkaufsstadt Singen und ein Wohltäter, mit Ausdauer, gehörte mit seiner Lumpenkapelle zur Fastnacht dazu. Für alle völlig überraschend verstarb Helmut Assfalg am 30. Dezember in einer Klinik in Konstanz nach einem plötzlichen gesundheitlichen Problem. Er wird fehlen. Die Lücke, die er hinterlässt, wird vielen erst jetzt richtig bewusst.

Die Nachricht verbreitete sich am Silvestertag in Windeseile über die verschiedensten Kanäle und damit auch die große Bestürzung. Denn Helmut Assfalg, der im Oktober seinen 72. Geburtstag feierte, stand nicht nur mit seinem weit über die Region bekannten Musikgeschäft noch voll im Leben. Erst vor wenigen Tagen konnte er noch den Erlös seines inzwischen auch schon 43.  Benefizkonzerts für das Kinderheim Peter und Paul übergeben. Ein Projekt, das er auch in für den stationären Musikhandel immer schwereren Zeiten umsetzen konnte und mit dem er hier Zeichen zu setzen verstand.

Helmut Assfalg übernahm 1981 in Singen das Musikhaus seiner Eltern Eugen und Klara Assfalg und das in Arbeitsteilung mit seinem Bruder Eugen, der in der ehemaligen Wohnung über dem Geschäft in der Hegaustraße seine Musikschule aufbaute. Die Synergie zwischen den beiden Angeboten erwies sich als gute Grundlage für eine nachhaltige Entwicklung. Sein Vater Eugen hatte einst 1947 die angestammte Instrumentenbau-Werkstatt Egli übernommen. Das Geschäft zog dann 1954 an seinen jetzigen Standort in einen Neubau um, also vor fast 70 Jahren. Helmut Assfalg hatte 1969 eine Ausbildung zum Instrumentenbauer begonnen, was seine Fachkenntnis in vielen Bereichen erklärt. Die Sparte des eigenen Instrumentenbaus wurde dann allerdings 1990 aufgegeben - Fritz Lüttke setzte diese Tradition dann in Volkertshausen mit seiner dann eigenen Werkstatt fort.

Das Thema der lebendigen und vielseitigen Innenstadt war immer ganz oben auf der Agenda für Helmut Assfalg gestanden. Bei allen Aktionen, die der Handel, entweder unter der Überschrift "City Ring" oder auch als Mitstreiter der "Hegaustraße" durchführte, war Helmut Assfalg dabei und ein verlässlicher Aktivposten. Er scheute sich nicht, sein Schaufenster auch mal für politische Botschaften zu nutzen, etwa in den Zeiten der Corona-Lockdowns, in denen gerade der Onlinehandel dieser Branche besonders zusetzte. Wie es mit dem Geschäft weitergehen kann, ist derzeit noch offen, sagt sein Bruder Eugen. Der ist inzwischen auch schon 70 Jahre alt, hat aber eben auch noch einfach Freude an seiner Musikschule und möchte diese auch fortführen. Beides gleichzeitig zu leiten, wird aber eine Herausforderung werden. Denn Helmut Assfalg ging in seiner Rolle hier ganz auf.

Auch im Lions-Club Radolfzell-Singen war Helmut Assfalg seit vielen Jahren aktiv als Sekretär des Serviceclubs gewesen - und als Oldtimerfan und Leiter der ADAC Ortsgruppe einer der großen Verfechter des "Alemannenrings" wo von 1991 bis 1995 die DTM (Deutsche Tourenwagenmeisterschaft) ihre Station in Singen machte. Helmut Assfalg hinterlässt seine Frau Ulla.

Autor:

Oliver Fiedler aus Gottmadingen

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