Pickepackevolle Martinsitzung der Poppele-Zunft
»Siehsch es brumme«
Singen. Das Fasnetmotto der Poppele-Zunft ist seit jeher im besten Fall ein Sinnbild eines in Singen unausgesprochenen aber zutreffenden Befindens: Das als finaler Höhepunkt der Martinisitzung am Samstag präsentierte »Siehsch es brumme« ist ein Motto, dass das vor Singen liegende Jahr 2018 in drei Worten perfekt zusammenfasst.
Und wem es noch zuwenig baumäßig brummt, der kann sich von Motto-Präsentator Ekke Halmer hierzu einen Gutschein abholen, damit sich dies ändert. Ein Schelm, wer böses denkt, dass Oberbürgermeister Bernd Häusler der erste Abnehmer war.
Schon im pickepackevolle Gruezsaal brummte es am Samstag gewaltig, sodass die Narrebolizei immer wieder ob der ausgelassenen Narren zur Ruhe mahnen musste. Und das lag nicht an den fast 100 Kinder und Jugendliche der Poppeljugend, die auf der Empore dem Spektakel teilweise beiwohnten.
Mit welcher rhetorischen Nonchalance Zunftmeister Stephan Glunk nach seiner ausführlichen Begrüßung die Abendgesellschaft von Singen Aktiv nachspielte, war urkomisch. Ganz nach dem Vorbild des dortigen Referenten animierte er den ganzen Saal zum mitmachen und es gelang ihm sogar, den Namen einer attraktiven jungen Frau dank Gedankenübertragung zu erahnen – hilfreich war ein wenig dabei, dass es Bürgermeisterin Ute Seifried war. Schwerer tat sich der Zunftmeister mit der Fake-News, dass der Poppele schon am letzten Sonntag beim Martiniumzug als St. Martin aufgetreten sei, auch wenn er die Ähnlichkeit eines ihm unbekannten Timo Heckel mit der bekannten Zunftgestalt nicht abstreiten wollte.
Dessen ungeachtet eröffnete der Geist des Poppolius anschließend die Fasnet mit Schellehansele, Hoorige Bär und all den anderen den Singener liebgewonnen Fasnetsfiguren. Nicht nur OB Häusler dürfte beim traditionellen Rückblick von Zunftkanzler Alois Knoblauch der Kopf gebrummt hat. Denn wie schon Zunftmeister Glunk vorgeschlagen hatte, sollte Bruno besser Bernd - der Baubär heißen. Ob dieser einem Bahnhofsdach, wie Knoblauch vorschlug, ganz nach den Farben der Zunft in rot-blau zustimmen würde, ist nicht bekannt. Ebenso wie er zu dem sicherlich, den Finanzen der Stadt einträglichen Vorschlag Knoblauchs stand, aus dem Conti einen erotisch-städtischen Eigenbetrieb zu machen. Gewiss ist sich der Zunftkanzler jedenfalls, dass die Hegaustraße an Martini fertig sei – nur eben nicht in diesem Jahr. An die Bebauung des Kunsthallenareals mag Knoblauch noch nicht wirklich glauben, so viele Pläne wurden hier schon gemacht, dass man hiermit ein ganzes Buch füllen könne.
Ein jüngeres und attraktiveres »Brummen« wird es demnächst auch im Rat der Poppele-Zunft geben – denn in diesen wurde Rebwieb Christine Waibel aufgenommen, die künftig für Marketing zuständig sein wird. Freuen dürfen sich alle Singener nach einer hoffentlich ausgelassenen Fasnet auf ein besonderes Martini 2018 – denn der 11.11. fällt dann auf einen Sonntag und Martini-Sitzung, Martini-Markt und der Martini-Markt werden dann gemeinsam gefeiert.
Auf der Facebookseite gibt es Videos der Martinisitzung.
- Stefan Mohr
Autor:Redaktion aus Singen |
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