Jahreshauptversammlung Feuerwehr Singen
Rückblick auf das Jahr 2022 mit fast 500 Einsätzen
Singen. Ein arbeitsreiches Jahr liegt hinter der Feuerwehr Singen. Fast 500 Einsätze – darunter drei Großbrände –, die Inbetriebnahme eines neuen Standorts und Unterstützung für die Partnerstadt Kobeljaky in der Ukraine beschäftigten die Floriansjünger in 2022. Aber auch die zukünftige Entwicklung der Wehr war Thema bei der Jahreshauptversammlung.
Kommandant Mario Dutzi gab einen Lagebericht zur personellen Stärke und Ausstattung der Feuerwehr. So zählen die Einsatzabteilungen insgesamt 299 Personen, 95 Jugendliche seien in der Jugendabteilung aktiv und die Altersabteilung zähle 73 Kameraden. Eine Neuerung für die Nachwuchsgewinnung gab es in der Abteilung Bohlingen. Um mit den anderen Vereinen mithalten zu können, wurde dort eine Kinderabteilung mit einem Eintrittsalter von sechs Jahren gegründet. Bislang war ein Eintritt in die Jugendwehr erst mit 16 Jahren möglich. Sorgen habe der Ausbildungsstau bei angehenden Führungskräften bereitet, der durch fehlende Ausbilder verursacht worden sei. Dies wolle man seitens der Feuerwehr in Zukunft nicht mehr so hinnehmen.
»Die Substanz der Einsatzfahrzeuge ist gut«, meinte Dutzi. Er werde sich aber weiter für eine einheitliche Ausstattung mit Fahrzeugen der Größe von Löschgruppenfahrzeugen 10 (LF10) einsetzen. Handlungsbedarf bestehe bei den Häusern Friedingen, Schlatt und Hausen sowie Singen Mitte. »Gerade das Feuerwehrhaus der Abteilung Stadt platzt aus allen Nähten.« Positives konnte der Kommandant über den Standort Süd berichten, der im Juli wie geplant in Betrieb gehen konnte. Nach neun Monaten seien dadurch deutliche Verbesserungen bei den Eintreffzeiten zu sehen. »Wir befinden uns auf dem richtigen Weg.«
Unterstützung für Zukunftswünsche
Seitens der Stadt Singen sprach Oberbürgermeister Bernd Häusler seinen Dank aus. »Das ist eine ganz, ganz große Leistung.« Er versprach weiterhin, die Anliegen der Feuerwehr zu unterstützen, die bisher schon mit großer Zustimmung aus dem Gemeinderat berücksichtigt worden seien. Hinsichtlich der Löschgruppenfahrzeuge sprach der Rathauschef sein Bedauern aus. Die Stadt hätte gerne alle sechs Fahrzeuge gleichzeitig angeschafft. Man habe angesichts der aufkommenden Coronapandemie auf die Bremse drücken müssen.
OB Häusler räumte zudem ein, dass die besagten Feuerwehrhäuser nicht mehr den Anforderungen entsprächen. Für Friedingen seien die Pläne bereits fertig ausgearbeitet und ein Baubeginn bis spätestens 2025 vorgesehen. Glücklich sei er darüber, dass sich Hausen und Schlatt unter Krähen zusammenfinden. Für das große Bauvorhaben in Singen selbst sei es wichtig, dass der Standort Süd funktioniere. Dann könne mit der Planung am Standort Hauptstraße begonnen werden.
Über die Herausforderungen der Zukunft sprach Kreisbrandmeister Andreas Egger. So werde die Feuerwehr bereits am 9. Mai offiziell auf die digitale Alarmierung umsteigen. Bis 2025 soll aber auch der Funk auf digital gestellt sein. »Wir müssen uns in den nächsten Monaten über das Thema unterhalten.« Hier werde auf die eine oder andere Kommune eine große Investition zukommen.
Kritik gab es seitens des Kreisbrandmeisters daran, dass 2023 kein Jugendzeltlager stattfinden werde, weil dies laut Aussage Einzelner nicht mehr zeitgemäß oder stemmbar sei. Er sei sich sicher, dass hier Lösungen gefunden werden könnten und man dürfe der Jugend »dieses Highlight des Jahres« nicht wegnehmen. Rückendeckung gab es für den Kreisbrandmeister hier von Kommandant Dutzi. Die Aussagen der Kollegen seien fragwürdig und die Feuerwehr Singen werde sich Gedanken machen, wie ein Zeltlager ausgerichtet werden könne.
Autor:Tobias Lange aus Singen |
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