Grenzüberschreitendes Projekt junger Kunst
"Ohne Titel" im Singener Kunstmuseum und Museum Allerheiligen

Die Kuratoren der Ausstellung Christoph Bauer, Direktor und Kurator Kunstmuseum Singen, und Julian Denzler, Kurator Gegenwartskunst Museum zu Allerheiligen Schaffhausen., bei der Führung für Medienvertreter im Singener Museum am Mittwoch. | Foto: Fiedler
  • Die Kuratoren der Ausstellung Christoph Bauer, Direktor und Kurator Kunstmuseum Singen, und Julian Denzler, Kurator Gegenwartskunst Museum zu Allerheiligen Schaffhausen., bei der Führung für Medienvertreter im Singener Museum am Mittwoch.
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Singen/ Schaffhausen. »Ohne Titel« lautet der Titel der grenzüberschreitenden Ausstellung, die das Kunstmuseum Singen und das Museum zu Allerheiligen Schaffhausen gemeinsam vom 4. Dezember 2022 bis zum 16. April 2023 zeigen. Die Doppelausstellung, für die es auch ein Kombiticket gibt, die auch den Besuch der "anderen" Ausstellung erleichtert, wird im Museum zu Allerheiligen Schaffhausen am Freitag, 2. Dezember, 18.30 Uhr, eröffnet; die Ausstellung im Kunstmuseum Singen am Sonntag, 4. Dezember, 11 Uhr.

Ein umfangreiches Veranstaltungsprogramm begleitet die Ausstellung, darunter auch zwei kombinierte Führungen durch die Ausstellung in beiden Museen, wie im Rahmen eines auch grenzüberschreitenden Medientermins am Mittwoch erläutert wurde.

Die Wahl des Titels mutet nur auf den ersten Blick paradox an. Die Bezeichnung wird von Kunstschaffenden häufig als Werktitel verwendet, um die Wahrnehmung der Betrachterinnen und Betrachter nicht einseitig oder vorab in eine Richtung zu lenken. Das gemeinsame Ausstellungsprojekt der beiden Museen greift dieses Vorgehen auf und lädt dazu ein, ohne konzeptuelle Vorgaben ins weite, offene Feld der aktuellen Malerei in Süddeutschland und in der Deutschschweiz zu gehen und eigene Entdeckungen zu machen.

Neben dem Vorhaben, die Grenze zwischen den beiden Institutionen und Ländern zu überwinden, ist die Beobachtung, dass Malerei seit circa 2020 eine neue, erhöhte Präsenz in Ausstellungshäusern und Galerien findet, Ausgangspunkt der grenzüberschreitenden Schau. Die Zweifel am Medium Malerei, die sich lange in einer nachlassenden Sichtbarkeit und in negativen Zuschreibungen bis hin zum ausgerufenen Tod der Malerei ausdrückten, schwinden.

Die Auswahl von 57 Positionen, die gleichmäßig und mit Blick auf ihre Ausstellungsräume auf die beiden benachbarten Museen verteilt sind, erhebt nicht den Anspruch, endgültig oder verbindlich sein zu wollen. Es geht vielmehr darum, das Publikum auf den Aufbruch aufmerksam zu machen, der sich auch in Süddeutschland und in der Deutschschweiz in der zeitgenössischen Malerei
zeigt. Denn, ganz offensichtlich: Die Malerei ist zurück! Die junge Malerei strotzt vor Selbstvertrauen und Lebendigkeit; die Arbeiten leuchten und strahlen, sind sinnlich, lustvoll, energiegeladen.

Museen sind auch Plattformen für aufstrebende Künstlerinnen und Künstler sowie für aktuelle Strömungen. »Ohne Titel« versteht sich als Plattform, um das Potential der jungen Malerei in der Region, in dem die beiden Museen wirken, öffentlich und sichtbar zu machen. Zentrale Leitgedanken der Ausstellung sind die Abbildung malerischer Tendenzen, der Einbezug zentraler Akteurinnen und Akteure sowie die Präsentation von Neuentdeckungen.

Ebenso grundlegend sind die Fragestellungen, mit denen die Ausstellung an das Medium Malerei herantritt: Woher rührt die aktuelle Kraft der Malerei? Welchen Stellenwert hat die Malerei im heutigen Kunstgeschehen? Welche neuen Einflüsse sind derzeit in der Malerei auszumachen? Wie gehen Malerinnen und Maler mit Fragen unserer Zeit um? Welche kunsthistorischen Strömungen sind
– in aktualisierter Form – weiterhin anzutreffen? 

Künstlerinnen und Künstler der Ausstellung im Kunstmuseum Singen: Beni Bischof, Benjamin Bronni, Pia-Rosa Dobrowitz, Alex Feuerstein, Tim Freiwald, Konstantin Friedrich, fructuoso/wipf, Dana Greiner, Theo Huber, Anna Jaun, Stefanie Kägi, Nadja Kirschgarten, Christoph Knecht, Florina Leinß, Lipp&Leuthold, Robert Matthes, Mehmet & Kazim, Claudia Magdalena Merk, Jan-Hendrik Pelz, Giacomo Santiago Rogado, Sophia Sadzakov, Astrid Schindler, Hans Vinzenz Seidl, Pascal Sidler, Rebekka Steiger, Christine Streuli, Olga Titus, Fabian Treiber, Pablo Walser

Künstlerinnen und Künstler der Ausstellung im Museum zu Allerheiligen Schaffhausen:  Çiğdem Aky, Enrico Bach, Stefan Bircheneder, Andriu Deplazes, Marie Do Linh, Melanie Dorfer, Jan Gemeinhardt, Ramon Hungerbühler, Luzia Imhof, Mirjam Blanka Inauen, Christelle Kahla, Daniel Karrer, LINO, Jordan Madlon, Ulrich Okujeni, Lin Olschowka, Sanna Reitz, Patric Sandri, Laurentius Sauer, Alessia Schuth, Elza Sile, Marius Steiger, Inka ter Haar, Mariana Tilly, Matthias Wyss, Urban Zellweger, Jan Zöller.

Autor:

Presseinfo aus Singen

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