Prof. Axel Häcker war als Praktikant schon mal unter dem Hohentwiel
Neuer Chefarzt für Urologie in Singen gestartet
Kreis Konstanz. Der überregional gute Ruf der Urologie hat ihn nach Singen gelockt: Prof. Axel Häcker (49) ist seit dem 1. Januar 2021 der neue Chefarzt der Klinik für Urologie und Kinderurologie im Gesundheitsverbund Landkreis Konstanz (GLKN).
„Ich freue mich riesig, dass ich hier bin“, verrät Häcker im ersten Interview und ist von seinem „hochmotivierten, fachlich versierten und sehr kollegialen“ neuen Team begeistert. Nicht nur die Mitarbeiter begeistern ihn, auch die vorgefundenen diagnostischen Möglichkeiten, allen voran der daVinci OP-Roboter, und das Krebszentrum, zu dem das zertifizierte Prostatakarzinomzentrum gehört. „So stelle ich mir eine moderne Urologie vor“, lobt Häcker, der zuletzt Chefarzt im Marienhaus Klinikum Hetzelstift in Neustadt an der Weinstraße war.
Das hört auch Bernd Sieber, Vorsitzender der Geschäftsführung gerne, und freut sich, dass der GLKN mit Prof. Axel Häcker einen breit aufgestellten, sehr erfahrenen und daVinci versierten Chefarzt als Nachfolger für den ausgeschiedenen Chefarzt PD Dr. Nico Zantl gefunden hat. Zantl hatte das Unternehmen zum 31. Mai 2020 verlassen. „Das Warten hat sich gelohnt. Prof. Häcker hat uns nicht nur fachlich, sondern auch persönlich überzeugt und er hat Verbunderfahrung“, so Sieber, und freut sich auf die Zusammenarbeit mit dem Neuen. Gleichzeitig dankt er dem Leitenden Oberarzt Dr. Thomas Vogt, der in der Zwischenzeit als kommissarischer Chefarzt die Urologische Klinik des GLKN sicher und gut geleitet hat.
Prof. Axel Häcker stammt aus einem Vorort von Karlsruhe. Der Badener war nach dem Abitur 1991 bei der Bundeswehr als Wehrpflichtiger Sanitätssoldat, sein Medizinstudium hat er ab 1993 an der Universität Heidelberg absolviert. Hier legte er auch sein Physikum ab, machte sein Staatsexamen und promovierte zeitgleich. Der erste Kontakt mit der Urologie erfolgte übrigens im Rahmen eines einwöchigen Praktikums während des Studiums bei Prof. Norbert Pfitzenmaier am Klinikum Singen, das war 1997. Beim früheren Chefarzt der Singener Urologie entdeckte Häcker seine Begeisterung für dieses operative Fach. Die Singener Urologie besteht seit 1960 und ist damit eine der ältesten und renommiertesten im Land.
Seine chirurgische Ausbildung absolvierte Häcker am Universitätsklinikum Heidelberg und Mannheim. Bei Prof. Alken war er Assistenzarzt in der Urologie, 2006 machte er den Facharzt und habilitierte über minimal-invasive Therapieverfahren bei Nierenkrebs. 2008 wurde er in Mannheim leitender Oberarzt und stellvertretender Klinikdirektor und etablierte eine urologische Hauptabteilung in Bensheim an der Bergstraße. An der Universität Heidelberg hat er eine außerplanmäßige Professur.
Ende 2018 wechselte er als Chefarzt nach Neustadt an der Weinstraße zur Etablierung der Roboterchirurgie; dann lockte die freie Stelle in Singen, wo eine große etablierte Schwerpunkturologie eine neue Herausforderung bot und gut zu Häckers Schwerpunkten, nämlich der operativen Behandlung von urologischen Krebserkrankungen mit Hilfe des daVinci OP-Systems, der Behandlung der gutartigen Prostatavergrößerung mit Laserverfahren und der minimalinvasiven Steintherapie, passte.
Und natürlich lockte auch die Bodenseeregion mit ihren vielen Möglichkeiten und der Hegau als Wanderparadies. Eine etablierte große Urologie in einer landschaftlich wunderschönen Gegend – was will man mehr, resümiert der Badener, der sich heute schon darauf freut, wenn seine Frau und die beiden noch grundschulpflichtigen Kinder nachziehen. Denn seine Familie ist sein größtes Hobby. Außerdem liebt Häcker die Natur und den Sport und hat bereits mehrfach den Singener Halbmarathon absolviert.
An der Urologie schätzt Prof. Axel Häcker die Vielseitigkeit. Die Verbindung physiologischer Kenntnisse der inneren Medizin mit dem handwerklichen Können der Chirurgie und die Möglichkeit, durch die chirurgische Kunst Patienten heilen zu können, dazu die gerade in der Urologie ständigen technischen Innovationen begeistern ihn; außerdem die Bandbreite der Patienten – vom Baby bis zum Greis und das interdisziplinäre Arbeiten, die Schnittstellen etwa zur Onkologie, Gynäkologie oder Kinderchirurgie. Wichtig ist ihm auch die gute Zusammenarbeit mit den niedergelassenen Urologen, damit der Übergang von der Klinik in die Praxis und umgekehrt für den Patienten immer gut gelingt.
Autor:Oliver Fiedler aus Gottmadingen |
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