Neue Fachbereichsleiterin Angelique Tracik will neue Kulturmarketingkonzepte umsetzen
Mit künstlerischem Herz und Managementkopf

Foto: Die neue Kulturchefin Angelique Tracik will mit ihrem neuen Kulturmarketingkonzept vieles erreichen. swb-Bild: stm
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Radolfzell (stm). Seit 1. August hat Angelique Tracik die Leitung des Fachbereichs Kultur in Radolfzell übernommen. Als Kulturchefin mit »hoher Budgeterfahrung« wurde sie am Montag von Bürgermeisterin Monika Laule vorgestellt. Federführend ist Tracik für die Gesamtstrategie von Stadtbibliothek, Kulturamt, Volkshochschule, Musikschule, Villa Bosch, Stadtmuseum und Stadtarchiv zuständig. Im exklusiven WOCHENBLATT-Interview erklärt Tracik ihr Kulturmarketingkonzept.

WOCHENBLATT: Welche Schwerpunkte wollen Sie als neue Fachbereichsleiterin für Kultur setzen?

Angelique Tracik: Eine meiner Zielsetzungen ist, dass alle Kultureinrichtungen in Radolfzell gemeinsam an einem Strang ziehen. Denn die Zukunft der Kultur sehe ich darin, dass sich die einzelnen Bereiche nicht nur als einzelne Kultureinrichtungen verstehen, sondern vermehrt gemeinsam für die Kultur stehen. Dieser neue Ansatz im Kulturmanagement, den auch ich verfolge, wird sich darin zeigen, dass wir in Radolfzell eine Dachmarke Kultur schaffen wollen, eine gemeinsame Strategie verfolgen und die einzelnen Imageauftritte bündeln werden. Im Rahmen eines Kulturmarketingkonzeptes für den gesamten Bereich kann dies gut umgesetzt werden.

WOCHENBLATT: Gibt es schon konkrete Planungen hierzu?

Angelique Tracik: Anlässlich der Wiedereröffnung der Stadtbibliothek 2014 möchte ich ein Themenjahr »Literatur« anstoßen, an dem sich alle Kultureinrichtungen beteiligen. 2015 könnte das Thema dann »Musik« oder »regionale Kunst« heißen. Ich verspreche mir davon einen stärkeren inneren und äußeren Auftritt, mit dem wir auch außerhalb von Radolfzell für Aufmerksamkeit sorgen können.

WOCHENBLATT: Sie sprechen davon, dass Sie die Bedürfnisse des Publikums im Blickwinkel haben. Müssen Kulturfreunde nun eine Popularisierung der Kultur fürchten?

Angelique Tracik: Nein, sicher nicht! Wir tragen aber eine große Verantwortung hinsichtlich der Budgets für Kultur, die wir sinnvoll und zielgerecht einsetzen wollen. Geld ist für mich gelebte Verantwortung. Zugleich ist mir die Freie Kulturszene sehr wichtig und ich begrüße eine intensive und kreative Zusammenarbeit mit den freien Kulturschaffenden der Stadt. Zudem sehe ich ein großes Potenzial in der Kreativwirtschaft.

WOCHENBLATT: Wie sehen ihre Pläne für das Milchwerk aus?

Angelique Tracik: Das Milchwerk hat eine lange Tradition und bietet als Teil von Radolfzell eine große Chance für die Zukunft. Insbesondere, da dort neben einem vielfältigen Kultur- und Veranstaltungsprogramm auch Tagungen und Messen stattfinden. Meine Aufgabe ist es, in Zusammenarbeit mit Frau Hantke, das Strategie- und Marketingkonzept weiter zu entwickeln und zukunftsfähig zu machen. Dazu kann ich über mein gutes regionales und überregionales Netzwerk zu externen Veranstaltern beitragen. Ich sehe auch keine Konkurrenz zu Singen und Konstanz, sondern hoffe auf einen regen Austausch und auf eine gute Zusammenarbeit.

WOCHENBLATT: Eine weitere Herausforderung ist das Stadtmuseum. An welchen Stellschrauben wollen sie drehen, dass in Zukunft mehr Besucher kommen?

Angelique Tracik: Das Stadtmuseum leistet tolle Museumsarbeit und Museumspädagogik für alle Zielgruppen. Das Stadtmuseum braucht ein gutes Kulturmarketingkonzept, das diese tollen Angebote zielgerichtet nach außen trägt. Generell wird dies meine Aufgabe für ganz Radolfzell sein und mit meinem »künstlerischen Herz« und einem »Managementkopf« wird mir das hoffentlich auch gelingen.

- Stefan Mohr

Autor:

Redaktion aus Singen

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