Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut in Singen
Ministerin mit Herz fürs Handwerk
Singen. „Unser Land verdankt seine wirtschaftliche Stärke dem Handwerk.“ Große Wertschätzung brachte Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut, Ministerin für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus in Baden-Württemberg (MdL), in ihrer Rede dem Handwerk entgegen. Auf der Vollversammlung der Handwerkskammer Konstanz am Montag, 10. Juni, sprach sie vor rund 85 Teilnehmern in der Bildungsakademie Singen. Zusätzlich informierte sie sich über die überbetriebliche Ausbildung.
Schwarzwälder-Kirsch-Torte mit QR-Code
Nach der Rede wartete eine Überraschung auf die Wirtschaftsministerin: Die Konditorinnen und Konditoren in der Ausbildung schufen für sie eine moderne Schwarzwälder-Kirsch-Torte. Statt Sahne verwendeten sie eine Ganachebuttercreme, verziert mit kleinen Bollenhüten aus Marzipan und dem Handwerksslogan „Zeit zu machen“. Das besondere waren kleine QR-Codes auf Schokolade gedruckt. Diese führten zu einem Video, das die Produktion der Torte in der Backstube in der Bildungsakademie Rottweil zeigt. Digital und innovativ, kombiniert mit Tradition: Dafür stehe auch das Handwerk, freute sich Hoffmeister-Kraut über die Torte.
Ausbildung als Investition in Betrieb und Gesellschaft
Zuvor hob sie hervor, dass die Branche trotz negativer wirtschaftlicher Einflüsse gut dastehe. Auch wenn einige Gewerke, wie etwa die Baubranche momentan zu kämpfen hätten: „Das Handwerk ist der Stabilitätsanker unserer Wirtschaft in Baden-Württemberg.“ Es halte an der Belegschaft fest und erweise sich auch in der Ausbildung als zuverlässiger Partner. „Ein großer Dank, dass Sie im Handwerk so zahlreich ausbilden.“ Durch das Modell duale Ausbildung sei die Jugendarbeitslosigkeit in Deutschland niedrig. „Sie investieren Geld in die Jugend.“ Viele Familienbetriebe leisteten so über ihre eigenen Interessen hinaus einen Beitrag für die ganze Gesellschaft. In anderen Ländern gebe es von Unternehmen kaum diese Bereitschaft.
Qualität und Innovationskraft
Für Hoffmeister-Kraut sei es ein besonderes Anliegen, für die berufliche Ausbildung zu werben, sagte die Wirtschaftsministerin. Nach einem Abschluss stünden zahlreiche Möglichkeiten offen. Die Gesellschaft sei angewiesen auf die Qualität und Innovationskraft im Handwerk, die Installation von Solarpanels oder die energetische Sanierung von Gebäuden. „Wir können nur mit einem gut ausgerichteten Handwerk den Strukturwandel leisten. Sie sind diejenigen, die umsetzen.“ Sie sieht hier Chancen für Jugendliche sich zu beteiligen: „Wer als junger Mensch mit Herz und Hand an der Dekarbonisierung mitarbeiten möchte, ist im Handwerk gut aufgehoben.“
„Handwerk steht im Fokus der Politik“
Die stimmberechtigten Mitglieder nahmen zuvor an der Vollversammlung teil. Kammerpräsident Werner Rottler führte in seiner Begrüßungsrede schon auf den Besuch von Ministerin Hoffmeister-Kraut hin. Er betonte, dass das Handwerk trotz klammer Kassen im Fokus der Politik stehe. „Wir müssen alles dafür tun, dass das so bleibt“, zeigte er sich kämpferisch.
Während seiner Zeit als Präsident sei es dem Handwerk gelungen, einige nicht praxisnahe Ideen der Politik im Sinne des Handwerks zu verbessern, etwa beim Heizungsgesetz oder der Berufsorientierung. Außerdem gäbe es die Meisterprämie nun auch in Baden-Württemberg.
Er betonte die Unterstützung des Wirtschaftsministeriums auch bei Landesprojekten. Unter anderem fördere es die Ehrenamtsakademie mit einer Summe von 200.000 Euro. Hier werden Engagierte für ihre Aufgaben im Ehrenamt geschult. Mit der Förderung wolle das Land Anerkennung und Dank zeigen und auch junge Menschen für die Aufgaben begeistern. Auch das Kümmererprojekt sowie die Ausbildungsbotschafter-Initiative werden vom Land gefördert.
Hoffmeister-Kraut nahm Anliegen der Handwerker ernst
Mit ihrer nahbaren Art punktete die Wirtschaftsministerin sichtlich beim anwesenden Handwerk. Werner Rottler sagte nach der Veranstaltung: „Sie hat gezeigt, dass ihr das Handwerk eine Herzensangelegenheit ist. Sie war offen für Gespräche und nahm sich auch Zeit für sehr persönliche Anliegen der Handwerker.“ Und so signalisierte Hoffmeister-Kraut dem Kammerpräsidenten auch künftige Unterstützung, etwa bei den notwendigen Investitionen in die Bildungshäuser: „Trotz schwieriger Haushaltsdebatten wird sich die Wirtschaftsministerin dafür einsetzen, dass die Aus- und Weiterbildung im Handwerk die Unterstützung erhält, die nötig ist, um die Zukunftsaufgaben zu meistern“, freute sich Rottler.
Quelle: Handwerkskammer Konstanz
Autor:Presseinfo aus Singen |
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