Neuböhringer feiern zwei Tage „111+1“ in Singen
Krummes Jubiläum wird runde Sache

Neu Böhringer | Foto: Mit den Bliestle-Brüdern wurde die Geschichte der Neuböhriger musikalisch Vorgestellt beim VIP-Empfang in der Scheffelhalle am Freitagabend. swb-Bild: of
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Singen. Ein krummes Jubiläum wird eine runde Sache. Am Freitagabend eröffnete der Singener Narrenverein „Neuböhringer“ sein nachgeholtes Jubiläum „111+1 Jahre“ mit einem VIP-Empfang auf der Empore der Scheffelhalle, auf der sich ein großer Teil des Hegauer Narrenadels zusammen gefunden hatte. Bürgermeisterin Ulrike Wiese konnte dabei auf prominente Unterstützung bauen, denn keine geringeren als die Gebrüder Hannes und Peter Bliestle, vertonten die wechselvolle Geschichte des zweitältesten Singener Narrenvereins, der wohl auch der einzige in der Region gewesen ist, der zwei Narrenvereinigungen angehörte: zuerst der „Versina“ (sie ist inzwischen in der Versenkung verschwunden) und seit 1977 der Narrenvereinigung Hegau-Bodensee. Rebellisch, frech und gegen die Obrigkeit eingestellt seien die Gründerväter schon gewesen, die ihre Oststadt ins Hintertreffen geraten sahen und nun das Quartier zum selbständigen Stadtteil Neuböhringen erklären. Die Katze sei freilich ein besonderes Symbol, denn sie habe sieben Leben, und bei den Neuböhringern seien gar 112, denn oft musste hier die Narretei neu auferstehen.+

Singens OB zeigte sich in seinem Grußwort zunächst von Neid erfüllt. Im Gegensatz zu seinem Neujahrsempfang sehe er hier gar zwei seiner Vorgänger, Friedhelm Möhrle und Andreas Renner unter den VIP’s, und sogar doch den Landrat Hämmerle. Dabei habe es die Stadt den Narren inzwischen doch gleich getan und inzwischen immerhin auch eine Bürgermeisterin im Rathaus. Per Urkunde wurde nun den Narren das Recht verliehen, einen unabhängigen Stadtteil zu proklamieren und das lebenslange Fischereirecht im Seewadel. Der Jubiläumscheck der OB freilich war mit einer kniffeligen Rechenformel gespickt, so dass es noch etwas gehen dürfte, bis die Neuböhringer herausgefunden haben dürften, wie hoch der Obolus ausgefallen ist. Zunftmeister Roland Schoch vom Patenverein Burg Rosenegg erklärte, dass man zweite Wahl gewesen sei für die Aufnahme in die Narrenvereinigung, weil die Bohlinger einfach nicht wollten. Dass es heute anders gekommen wäre erklärte die neue Trubehüeter-Präsidentin Sabrina Auer forsch. Der Präsident der Narrenvereinigung Hegau –Bodensee, Rainer Hespeler räumte selbst ein, dass von den 120 Zunftmeistern und Präsidenten 21 Frauen seien. Die Neuböhringer seien allerdings die emanzipierteste Zunft, denn hier könnten die Mitglieder frei Entscheiden ob sie um Männer- oder Frauenkostüm auftreten wollten. Ein besonderes Geschenk hatten die anwesenden Poppele unter der Federführung von Stephan Glunk dabei, denn sie widmeten in neuer Chorbesetzung ein munteres Wanderlied ihren närrischen Mitbewerbern. Viele weitere Gratulanten machten diesen VIP-Empfang gar zur runden Sache. Im Anschluss wurde im Narrenkreis beim „Fun Abend“ mit der Band „Reset“ über die Nacht in der von den Poppele bereits geschmückte Scheffelhalle gefeiert, eingeladen waren nur Mitglieder der Hegauer Narrenzünfte.

Autor:

Oliver Fiedler aus Gottmadingen

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