Meinrad Schade mit Fotografien rund um die Spuren von Kriegen auf der Welt
»Krieg ohne Krieg« im Singener Kunstmuseum

Schade Krieg | Foto: Museumsleiter Christoph Bauer, Fotograf Meinrad Schade, OB Bernd Häuser vor einer Wand voller Fragen bei der Vernissage im Singener Kunstmuseum. swb-Bild: of
  • Schade Krieg
  • Foto: Museumsleiter Christoph Bauer, Fotograf Meinrad Schade, OB Bernd Häuser vor einer Wand voller Fragen bei der Vernissage im Singener Kunstmuseum. swb-Bild: of
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Singen. Kann man Bilder vom Krieg machen ohne auf einem Krieg gewesen zu sein? Das ist das Thema für den aus Kreuzlingen stammenden Fotorafen Meinrad Schade, der aktuell im Singener Kunstmuseum mit seiner international vielbeachteten Ausstellung »Krieg ohne Krieg« präsent ist.

Meinrad Schade ist mit seinen Fotografien dem auf der Spur, was ein Krieg hinterlässt, er fotografiert sozusagen die Wunden und Narben, die ein Krieg hinterlässt, und die das Leben danach noch sehr lange prägen.

Klick hat es beim im anlässlich eines Besuchs in der Ukraine gemacht, sagt er selbst, als der dort mit einem Museum über den »Vaterländischen Krieg« (so heißt der 2. Weltkrieg im Osten Europas) konftroniert wurde und mit Schrecken feststelle, wie lebendig dort die Erinnerung noch gelebt wird.

Szenen aus dem Museum gibt es in der Ausstellung, wie die Treffen von Veteranen, Kinder die in Panzerwraks spielen, Personen, die in vom Krieg zuschössenen Städten sich mit „Paintballs« beballern, Schauspieler die im Palästina die Besucher mit vermeintlich durch Minen abgetrennten Beinen erschecken um die Gefahr fühlbarer zu machen.

Es ist natürlich eine Ausstellung über den Krieg - aber eine die die Frage stellt, wann ein Krieg eigentlich vorbei ist. Und Meinrad Schrade geht hier durchaus in die Tiefe. Er lässt Gesichter eine Geschichte erzählen, manchmal ist es auch Spielzeug, das einen schwer schlucken lässt, denn diese Bilderschau ist gewiss nichts für Zartbeseitete, denn ein Foto wirkt eben immer noch anders, als das schnell verhuschende TV-Bild, das gleich von der nächsten Katastrophe abgelöst wird.

Die Wucht den Krieges schlägt in vielen Ebenen durch in den sehr wohl durchkomponierten Fotografien, in denen Meinrad Schrade zudem seinen Anspruch an gute Bilder unterstreichen kann. Auch Singens OB Bernd Häusler zeigte sich betroffen wie berührt von dieser Ausstellung, gerade weil aktuell in Bergkarabach ein Konflikt medial wieder aufflammt, der eine nie verheilte Wunde ist.

Museumsleiter Christoph Bauer nimmt die Bilder als „elektrisierend« war, besonders wenn Schade bilder aus Frankreich und England von Messen zeigt, auf denen man sich mit marzialischen Waffen ausstatten kann, als Hobby sozusagen- Oder wenn Schade die Menschen zeigt, die von den Atombomben-Tests in Kasachstan übrig blieben, deren Leen eine Wunde ist.

Die Ausstellung ist immer eine Einladung selbst Gefühle zu einer Position zu formen. Vielleicht auch um zu erkennen, dass Mitgefühl zu wenig wäre.

Die Ausstellung belegt das Untergeschoss des Kunstmuseum. Der zweite Teil der Ausstellung folgt ab dem 25. Oktober mit den Portraits von Thomas Kitzinger aus Freiburg.

Autor:

Oliver Fiedler aus Gottmadingen

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