Fulminanter Auftritt des Blasorchesters Singen
In Singen sind die Helden zurückgekehrt
Singen. Das diesjährige Festkonzert des Blasorchesters der Stadt Singen unter dem Motto »Die Rückkehr der Helden« lockte am vergangenen Samstag zahlreiche Besucher in die Stadthalle, die nahezu voll besetzt war. Unter der Leitung von Dirigent David Krause spielte sich das Orchester in die Herzen des Publikums.
In seiner Begrüßungsrede erinnerte Orchester-Präsident Hartmut Rackow an die schwere Zeit des Orchesters in der Corona-Phase. »Es gab immer wieder Veranstaltungsabsagen und Umplanungen. Mit dem Ensemble-Konzert im Frühjahr konnte das Blasorchester so etwas wie einen normalen Orchesterbetrieb wieder aufnehmen.« In Anlehnung an den Titel des Festkonzerts schlug er den Bogen, dass die Helden zurück seien: »Das heutige Konzert ist noch einmal eine deutliche Steigerung und der krönende Abschluss des Jahres. Endlich können wir mit unserem Festkonzert in die Stadthalle zurückkehren.«
Zuvor hatte das Jugendblasorchester der Jugendmusikschule, unter der Leitung von Kuno Mößmer, das Publikum im Foyer der Stadthalle auf das Konzert eingestimmt.
Mit rund 65 Musikerinnen und Musikern brachte das Orchester Filmklassiker-Helden mit Stücken wie »Indiana Jones Selection« oder Ohrwurmklassiker »Selections from Mary Poppins« in die Köpfe des Publikums. Originell und äußerst begeisternd waren die Anmoderationen der Stücke durch Ditmar Weber, der es professionell verstand, die Titelankündigungen meist mit viel Witz zu versehen, aber auch nachdenkliche Worte zu verwenden. Seine Worte: »Lassen Sie uns an die vielen krebskranken Menschen denken und ihnen die Kraft geben, zu kämpfen«, passte zu dem Stück »Victory«, welches Komponist Rossano Galante für ein krebskrankes Kind geschrieben hatte.
Begonnen hatte der Abend mit dem fulminant gespielten Stück »The Heroes Rise Again« – die Helden erheben sich wieder, von Andrew Pearce. Das Orchester verstand es, innerhalb weniger als einer Minute dem Publikum eine Gänsehaut über den Rücken laufen zu lassen und wechselte in der Spielweise zwischen Höhenflügen, Erhabenheit, Spannung und Lebensfreude.
Allein die Anmoderation des nächsten Stückes »The Wind in the Willows« von Johan de Meij machte Laune, denn die vertonte Kindergeschichte hatte eine Ratte, ein Maulwurf, eine Kröte und einen Dachs als Protagonisten. Während Ditmar Weber moderierte, ließ das Orchester schon einmal Erkennungsmerkmale erklingen. Unter anderem war deutlich zu hören, dass das Orchester den Maulwurf äußerst melancholisch, aber in keiner Weise depressiv verkörperte. Bei dieser witzig vorgetragenen Erläuterung grölte das Publikum vor Lachen.
Beim Filmklassiker »Robin Hood – König der Diebe« spielte das Orchester den Titelsong »Everything I Do, I Do it for You«, komponiert von Michael Kamen und im Film von Bryan Adams gesungen, verglich der Moderator Robin Hood mit dem Finanzamt und erklärte das Prinzip der Steuerrückzahlungen. In Anlehnung an den Titel meinte er unter lang anhaltendem Gelächter: »Alles was ich tue, ich tue es für Dich«.
Ernsthafter ging es bei dem Filmstück aus »Die Tribute von Panem« zu, zu dem das Orchester »The Hunger Games« – die Hungerspiele, komponiert von Joseph Henry Burnett, spielte.
Das Konzert wurde durch »Batman« von Danny Elfman und »The Incredibles« von Michael Gioacchino in perfekter Weise abgerundet. Über zwei Stunden Spielfreude begeisterte das Publikum und darf sich im neuen Jahr auf zahlreiche Fortführungen freuen.
Autor:Uwe Johnen aus Singen |
Kommentare