Drei Bands mit klarer Ansage

Im „Blauen Haus" geht endlich wieder der Punk ab

Singen. Zwei Jahre lang gab es keine richtige Live-Musik mehr – es war eine lange kulturelle „Dürrezeit“ für MusikerInnen, fürs Publikum, aber auch für VeranstalterInnen. Nun scheint sich die Lage endlich wieder zu normalisieren und der Punk kann endlich auch wieder abgehen.

Am Freitag öffnete das Kinder- und Jugendkulturzentrum Blaues Haus seine Pforten für das erste richtige Live-Konzert nach zwei Jahren Pandemie und präsentierte voller Stolz und Vorfreude die Punk- und Hardcore-Bands „Devastate“ (Tuttlingen), „Ennolicious“ (Durmersheim) und „Act The Fool“ in ihren Räumen. Alle drei Bands haben eine klare politische Botschaft gegen Rechts – zum Teil fahren sie gerade auch Aktionen zur Hilfe für die Ukraine, die auch über anarchistische Netzwerke funktioniert.

Ihr Sound ist brachial und schreit förmlich vor Emotionen. Der Sänger brüllt laut ins Mikrofon, die E-Gitarren heulen verzerrt auf, der Bass wummert tief tonal aus den Boxen. Langhaarige und glatzköpfige, tätowierte Jugendliche tanzen energiegeladen. Tanzarten wie Moshing, Stagedives und Violent Dancing sind von guten Punk-Shows nicht mehr wegzudenken.
Alles war geboten. Der Andrang war groß. Lange Zeit gab es kaum Bands, die sich ins Rampenlicht gewagt haben, doch nun scheint ein neuer Aufschwung dazuzuführen, dass immer mehr junge und regionale Bands ihr musikalisches Talent zu beweisen versuchen. Auch Anfragen aus Ländern wie Italien oder Indien sind keine Seltenheit mehr, so berichtete Sarah Prause, Organisatorin der Konzerte und pädagogische Mitarbeiterin im Blauen Haus.

Es sieht so aus, als würde sich die Szene wieder erholen und man verspürt, von allen Seiten, die Lust und Laune an Live-Konzerten, so das positive Fazit dieses Abends. Immer mehr Leute kommen wieder auf den Geschmack der „Essenz“ des Musikmachens – dem Live-Auftritt. Jetzt hoffen nicht nur die Veranstalter dieses Abends, dass dieser Hype jetzt wieder genossen wird wie in früheren Zeiten vor der Zeit des „Abstands“.

Mehr „Sound“ gibt es hier in unserem Video.