Open-Air-Konzert des VJBO beeindruckt Zuhörer

Große Bühne für das Jugendblasorchester

Singen. Am Freitagabend genossen rund 350 Zuhörer ein weiteres musikalisches Highlight im Rahmen von »Singen im Takt«. Diesmal hatte das Verbandsjugendblasorchester des Blasmusikverbands Hegau-Bodensee 1893 e.V. zur großen Bühne unter der Zeltkuppel am Rathausplatz geladen.

Die rund 70 jungen Musikerinnen und Musiker, die sich aus rund 25 Vereinen zu einem Projektorchester zusammenfinden, spielten Stücke der Meisterklasse auf höchstem Niveau. Viel Zeit hatten die Musiker nicht zusammen verbracht. Zwei Probephasen mit je drei Wochenenden mussten reichen, um die anspruchsvolle Musik auf die Bühne zu bringen. Kein Wunder, dass das Orchester mindestens das silberne Leistungsabzeichen für dieses Niveau verlangt.

In seiner Begrüßungsrede lobte Vizepräsident des BHB Frank Bruschinsky das Engagement dieser jungen Musiker. »Das wesentliche Ziel ist es, musikbegeisterten Nachwuchs zusätzlich zu dessen guter Ausbildung im Verein die Möglichkeit zu geben, gemeinsam auf einem sehr hohen Niveau zu musizieren. Diese Erfahrungen sollen dann wieder von den Jugendlichen in die Vereine mitgenommen werden«, erklärte er den Anwesenden und betonte, dass dieses Angebot keine Konkurrenz zu den bestehenden Vereinen darstelle, sondern eine Ergänzung.

Die Zuhörer durften 70 junge Menschen erleben, die sichtlich Spaß am gemeinsamen Musizieren haben. Diese Leidenschaft und die Freude an der Musik bündelte erfolgreich der stellvertretende Verbandsdirigent Kuno Rauch, der mit seiner langjährigen Erfahrung und seinen exzellenten Qualifikationen alles zu einem Großen und Ganzen zusammenführte. Das Ergebnis war für die interessierten Zuhörer an diesem lauen Sommerabend zur blauen Stunde nahezu brillant. Die Moderation der einzelnen Stücke übernahmen die Orchestermitglieder Helen Sauer und Jeremias Rieple.

Stimmungsvoll begann das Orchester mit »Concert Prelude« von Philip Sparke, um mit »Three Onegin Dances« von P.I.Tchaikovsky die hohe Kunst der Rhythmus- und Stilrichtungswechsel erklingen zu lassen. Mit »Pilatus: Mountain of Dragons« von Steven Reineke führten sie die Zuhörer zunächst in eine aufregende Drachensuche rund um den Vierwaldstättersee, um sie dann in die Pause zu entlassen.

In der darauffolgenden Stunde trumpfte das Orchester mit »Sedona«, ebenfalls vom deutschstämmigen US-amerikanischen Komponisten Steven Reineke auf und ließen musikalisch die Westernprärie landschaftlich klanglich in den Köpfen der Zuhörer aufleben. Mit Fredy Mercurys »Innuendo« der Gruppe Queen bewiesen sie wiederum die Fähigkeit von Stilrichtungswechsel vom langsamen Bolero und schnell gespielten Flamenco und begeisterten anschließend mit dem schwungvollen Konzertmarsch »Bandology« von Eric Osterling. Der krönende Abschluss bildete das aus atemberaubenden Flamenco-Klängen und Discorhythmen kombinierte »Spanish Fever« von Jay Chattaway.

Nach diesem Abend dürften die Anwesenden durchaus Lust bekommen haben, am 21. Oktober das Orchester in der Höri-Halle in Gaienhofen genießen zu dürfen.

- Stefan Mohr