Start am 14. Januar 2024
Große Bereitschaft für die 7. Singener Vesperkirche

Die Beteiligten der siebten Singener Vesperkirche können sich dieses Mal über eine große Bereitschaft freuen.  | Foto: Philipp Findling
  • Die Beteiligten der siebten Singener Vesperkirche können sich dieses Mal über eine große Bereitschaft freuen.
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Singen. Bei vielen Bürgerinnen und Bürgern beliebt, bietet die Vesperkirche Singen auch im Januar 2024 zum bereits siebten Mal in der Lutherkirche wieder einen Ort des Zusammenkommens, worüber alle Sponsoren und Beteiligten am Mittwoch, 22. November im Pfarrhaus der Luthergemeinde informiert wurden.

"Wir finden es einfach großartig, dass so viele Menschen zu jeder Vesperkirche gemeinsam an einem Strang ziehen", erfreut sich Pfarrerin Andrea Fink-Fauser von der Evangelischen Luthergemeinde Singen. Das Projekt, welches man seit 2016 mit großem Erfolg durchführt, sei vor allem dafür da, Menschen aller sozialen Schichten zusammenzuführen, die sich sonst im Alltag nicht begegnen würden. 
Fink-Fauser erwähnte auch die enge Zusammenarbeit mit der Tafel, welche wie viele Firmen und Clubs von der ersten Stunde an dabei sind. "Hierbei ist über die Vesperkirche hinaus viel gewachsen, so arbeiten wir auch beim Erntedankfest und weiteren Veranstaltungen eng zusammen." Zudem würden sich Kunden und Besucher der Tafel schon Monate und Wochen im Voraus sehr auf die Vesperkirche freuen. "Diese zwei Wochen sind eine wunderbare Zeit, so entstehen dort zwischen unseren und Mitarbeitern der Vesperkirche Freundschaften, die darüber hinaus anhalten", ergänzt Udo Engelhardt von der Tafel des Landkreis Konstanz
Ebenfalls gedankt im Voraus wurde auch der Firma Fondium, bei der man jedes Jahr das Geschirr spülen darf. "Dies ist nicht selbstverständlich und für uns sehr wertvoll", so Fink-Fauser. 
Die Vesperkirche sei für sie ein Ort, an dem viele Menschen aus den unterschiedlichsten Verhältnissen zusammenkommen können. "Es ist für uns alle ein religionsverbindendes Element." 

Auch Singens Oberbürgermeister Bernd Häusler betonte die wichtige Bedeutung der Vesperkirche für Stadt und alle Bürgerinnen und Bürger, so sei sie ein "Herzensanliegen von uns allen", bei dem man von Beginn an mit großer Begeisterung dabei sei. "Menschen, denen es nicht gut geht, können hier mit anderen ins Gespräch kommen", so Häusler.
"Die Vesperkirche ist ein verbindendes Element, wo viele Menschen unterschiedlicher Nationen und solche, die schon seit gefühlt 100 Jahren hier leben, zueinander finden. Der Erfolg dieses Zusammenkommens gebe allen jedes Jahr aufs Neue recht, so sei es ein Projekt, bei dem Jung und Alt sich treffen und die soziale Stadt Singen eng mit der Ökumene zusammenarbeite. "So etwas funktioniert nur, wenn das Räderwerk auch wirklich ineinandergreift", verdeutlicht der Oberbürgermeister. 

"Jeder gibt, was er geben kann"

Wie in jedem Jahr beginnt die Vesperkirche 2024 Mitte Januar, genauer am 14. Januar mit einem ökumenischen Gottesdienst, welcher vom Posaunenchor Singen musikalisch begleitet wird. "Die Festpredigt wird hierbei von Markus Weimer gehalten und von vielen verschiedenen Konfessionen mitgestaltet", ergänzt Andrea Fink-Fauser. Danach werden dann von 11.30 bis 14 Uhr warmes Essen, Kaffee und Kuchen ausgegeben. Dabei kostet den Gästen diese Mahlzeit, auch das ist ein besonderes Merkmal der Vesperkirche, keinen Cent. "Jeder kann hierfür geben, was er geben kann." Von Montag bis Samstag findet zudem um 12.45 Uhr noch ein fünfminütiger, geistlicher Impuls statt. Eine weitere Veranstaltung ist der gemeinsam mit dem Käthe-Luther-Haus durchgeführte Familiengottesdienst am 21. Januar 2024. Beschlossen wird die Vesperkirche 2024 mit einem gemeinsamen Abschlussgottesdienst am 28. Januar, welcher musikalisch von den Pogos aus Gottmadingen untermalt wird. 
Was die Kulinarik angeht, sei man in Sachen Kuchen wieder bestens aufgestellt, wie die Beauftragte Claudia Graf verriet: "Pro Tag geben wir 25 bis 30 Kuchen aus, die von vielen Ehrenamtlichen und heimischen Bäckern gemacht werden." Dabei freue man sich auch, wenn man darüber hinaus auch neue Bäckerinnen und Bäcker dazugewinnen kann. Hierzu kann man sich telefonisch unter 07731 44679 an Karin Burger sowie per Mail an graf.claudia@t-online.de wenden. All das Essen und der Kaffee gehen laut Graf jedoch nicht verloren wenn etwas übrig bleibt, sondern komme wie in jedem Jahr der Tafel zugute.

Kein Helferaufruf nötig

Die wohl erfreulichste Nachricht an diesem Tag hatte Personalkoordinatorin Margit Klugkist mitgebracht. "Wir sind dieses Jahr reich gesegnet an Personal, sodass hierzu dieses Jahr kein Aufruf nötig ist." Egal ob Einzelhelfer, größere Gruppen, Azubis oder auch Schülerinnen und Schüler, das Interesse sei enorm groß. Selbst vor ein paar Tagen habe man auf 65 herausgegebene Anschreiben eine überwältigende Rückmeldung erhalten. "Insgesamt konnten wir 40 bis 45 Helferinnen und Helfer gewinnen, die uns beim Bedienen, und Dekorieren der Tische helfen", sagt Manfred Huntscha

Finanziell gesehen stehe man im Gegensatz zum letzten Jahr deutlich besser da, wie Ulrich Kaiser verlauten ließ. "Ich kann nun durch die Tatsache, dass wir viele neue Spender gewinnen konnten, gut schlafen und muss mir keine Sorgen machen." Über die sehr große Bereitschaft sowie die großzügigen Gaben sei er im Namen der Vesperkirche "sehr dankbar". So dürfe man nicht vergessen, dass gut 2/3 der Kosten dem Essen zugerechnet werden, hierbei erwarte Kaiser eine Kostensteigung. "Zudem haben wir mit der Anschaffung einer Warmhalteplatte eine Investition getätigt, um den Service zu verbessern und allen ein warmes Essen garantieren zu können. 
Wer eine Spende zur Vesperkirche beitragen möchte, kann dies unter dem Stichwort "Vesperkirche" auf das Spendenkonto bei der Volksbank e.G. - Die Gestalterbank, IBAN: DE05 6649 0000 0100 1001 00 tun. Zudem ist Ulrich Kaiser für alle Fragen hierzu per Mail an kaiser.ulrich@icloud.com erreichbar. 

"Warme Heimatstadt" für alle

Was die technische Infrastruktur betrifft, konnte Rolf Wagner ebenfalls ein paar Dinge kundtun. "Neben dem neuen Dach für unseren Container neben der Kirche, welches uns die Firma Haller um Jürgen Gabele dort dankenswerterweise darauf gebaut hat, haben wir schon vorab unser Geschirr und Kuchenteller angeschafft, um bestens vorbereitet zu sein." Hierbei und bei der Einrichtung der Tische bedanke er sich beim Bauhof der Stadt Singen, dessen Mitarbeiter sich extra den Urlaub so einrichten, dass die Vesperkirche nicht im Wege steht.
Diese soll laut Udo Engelhardt von der Tafel auch 2024 wieder eine "warme Heimatstadt" für alle Menschen sein. "Dies ist gerade in der aktuell wieder unsicheren Welt ein wertvoller Ansatz, da viele Menschen oft Schwierigkeiten haben, direkten Kontakt mit anderen zu suchen." Hier in der Vesperkirche könne man niederschwellig diesen Kontakt und dadurch Brücken zu Leuten aufbauen, die man zuvor noch nicht kannte. "Die Einsamkeit", so Andrea Fink-Fauser, "sollte hierbei ebenfalls nicht unterschätzt werden." Deshalb sei es für sie ganz besonders wichtig, nochmals zu betonen, dass hier wirklich alle eingeladen sind, gemeinsam schöne Stunden miteinander zu verbringen. Dem stimmte Thomas Kleinstück, Präsident des Lions Club Radolfzell Singen zu und fügte zum Abschluss noch folgendes hinzu: "Es ist einfach schön zu sehen, wie viele Menschen bei der Vesperkirche mit einer tollen Haltung mithelfen. Dies ist vor allem im beruflichen Alltag nicht immer der Fall."

Autor:

Philipp Findling aus Singen

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