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GLKN-Orchester erntet beim Benefizkonzert wogenden Applaus

Pianistin Yulia Miloslawskaya war aus Zürich für das Konzert des Klinikorchesters angereist. | Foto: Anna-Lena Lucke
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  • Pianistin Yulia Miloslawskaya war aus Zürich für das Konzert des Klinikorchesters angereist.
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Singen. Der Krankenhausförderverein des Hegau Bodensee Klinikums hatte geladen – viele waren gekommen: zum Benefizkonzert des Orchesters des GLKN am letzten Samstag. Der Bürgersaal des Singener Rathauses war nahezu ausverkauft, als die Musiker des Klinikverbundes – im Berufsleben Ärzte, Schwestern, Physiotherapeuten, Logopäden, aber auch Sekretärinnen und Sozialarbeiter – die Bühne betraten.

Nach einer kurzen, aber explosiven Ouvertüre aus der Feder des Orchesterleiters wurde Beethovens Klavierkonzert c-Moll gegeben – als Solistin war die junge Profipianistin Yulia Miloslawskaya aus Zürich angereist. Nach der kompakt dargebotenen Orchesterexposition des ersten Satzes begeisterte sie vom ersten Takt an mit strahlender Präsenz und Tastenvirtuosität, wobei ihr der gerade bei Beethoven oft schwierige Spagat zwischen kraftvollem Zupacken und filigranem Fingerspiel bestens gelang.

Im langsamen Satz kreierten die Holzbläsersolisten des Orchesters einen sphärisch schwebenden Dialog mit der Solistin, bevor der dritte Satz das Konzert mit einer furiosen stretta unter Führung der Pianistin beendete – anhaltender Applaus war der Dank des Publikums, das dafür mit einer Zugabe aus den „Nouvelettes“ von Francis Poulenc belohnt wurde.

Nach der Pause standen Klassiker des unterhaltenden sinfonischen Repertoires auf dem Programm, großenteils eigens für die Besetzung des 50 MusikerInnen zählenden Orchesters arrangiert. So erklangen nach vier Lyrischen Stücken von Edward Grieg der Ungarische Tanz in g-Moll von Johannes Brahms, „Nimrod“ aus Elgars Enigma-Variationen und der Zweite Walzer aus Schostakovichs Suite für Variete-Orchester.

Wenngleich hier an bisweilen auffallenden Intonationsschwächen der Laiencharakter des Orchesters hörbar wurde, konnte das Orchester doch durch vollen Klang, Präsenz und Spielfreude das Publikum mitreissen.

Wolfram Lucke führte seine Spieler mit klarer Stabführung und emotionaler Gestik gekonnt durch den Abend - auch nach dem zweiten Teil des Abends Ovationen des Publikums und der Wunsch nach Zugabe, den das Orchester mit einer frechen Polka von Schostakovich gerne erfüllte. Insgesamt ein lohnender Abend, der auch für den Förderverein als voller Erfolg gebucht werden kann und auf weitere Darbietungen des Orchesters hoffen lässt…

Für den Krankenhaus-Förderverein unter der Leitung von Julia Bani, der sich übers Jahr immer rührig um viele Belange rund um die Hegau-Bodensee-Klinik in Singen kümmert, eben die Dinge, die doch nötig sind, aber in keinem Budget untergebracht werden könne, was das Konzert eine schöne Gelegenheit, mit Musik so vielen Förderern auch Danke sagen zu können.

Text von: Beatrice Traub-Neuberth

Pianistin Yulia Miloslawskaya war aus Zürich für das Konzert des Klinikorchesters angereist. | Foto: Anna-Lena Lucke
Orchesterleiter, Dirigent und Cellist Wolfram Lucke in Aktion. | Foto: Anna-Lena Lucke
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Redaktion aus Singen

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