Verschiebung der Schulbezirksgrenzen in der Südstadt
Flexible Lösungen bei steigenden Schülerzahlen
Singen. Das Bevölkerungswachstum und die steigenden Kinderzahlen werden sich in den kommenden Jahren auch in den Schulen in Singen bemerkbar machen. Doch statt Neubauten, wie im Bereich Kindertagesstätte, will die Stadt Singen durch schulorganisatorische Maßnahmen die anwachsenden Schülerzahlen in Singen in den Griff bekommen, erklärte Bürgermeisterin Ute Seifried. Ein zweiter Speisesaal in der Waldeck-Schule und die Verschiebung der Schulbezirksgrenzen von der Hardtschule in Richtung Schillerschule sind hierbei zwei
Schlüsselmaßnahmen.
In zwei Sitzungen der AG Schulentwicklung wurden die Vorschläge für Maßnahmen an einzelnen Schulen durch die Verwaltung von den Mitgliedern positiv beurteilt. Auch der Ausschuss für Schule und Sport hat die Maßnahmen am Mittwoch einstimmig befürwortet. Der CDU-Fraktionsvorsitzende Franz Hirschle verwies in diesem Zusammenhang auf die sinkenden Gewerbesteuereinnahmen.
Die Waldeck-Schule ist in den Klassenstufen eins bis vier durchgehend vierzügig belegt, sodass im Schuljahr 2018/2019 445 Schülerinnen und Schüler die Grundschule besuchten. Laut Abteilungsleiter Bernd Walz ist zu erwarten, dass die Schule spätestens ab Schuljahr 2021/2022 fünfzügig werde. Im Einzugsgebiet liegen zahlreiche neue Wohnbauprojekte am Herz-Jesu-Platz, Kunsthallenareal, Karl-Schneider-Straße, Romeiasstraße, Grenzstraße und Scheffelareal. Dennoch könne das Raumprogramm für eine fünfzügige Grundschule komplett im Hauptgebäude umgesetzt werden, so Walz weiter. Allerdings sei die derzeitige Mensa für eine vier- bzw. fünfzügige Grundschule zu klein. Geplant für die Essensausgabe von etwa 100 Portionen werden schon jetzt täglich 250 Essen ausgegeben. Die Idee einer zweiten Mensa im ersten Obergeschoss wurde verworfen. Stattdessen soll diese mit einer Ausgabeküche in den jetzigen Räumen 22 und 23 (Werkraum) im Untergeschoss eingebaut werden. Der Umbau auf einer Gesamtfläche von zusammen etwa 134 qm ist im Frühjahr 2020 geplant. Die Umbaukosten werden durch die Abteilung IG noch ermittelt. Für die Beschaffung der Ausgabeküche und die Möblierung der Mensa betragen die Kosten geschätzt etwa 80.000 bis 90.000 Euro.
Die Idee, das Titisbühlgebäude als Grundschule wiederzubeleben, musste verworfen werden, so Walz weiter. Denn das Hegau-Gymnasium sei in den letzten Jahren stabil vierzügig. Die aktuell dreizügig belegte Bruderhofschule wird ab Sommer 2021 durch den Neubau des Bruderhofkindergartens entlastet, sodass wohl auch die Grundschulförderklassen in der Schule verbleiben könnten.
Handlungsnotwendigkeit besteht in der Südstadt. Denn die Hardtschule geht bereits ohne die anstehenden Baugebiete ab dem Schuljahr 2020/2021 in eine Dreizügigkeit, die räumlich an der Schule nicht umsetzbar sei, erklärte Walz. Hingegen verfüge die Schillerschule über die notwendigen Raumkapazitäten. Eine Vierzügigkeit wäre dort in jedem Falle möglich. Die beschlossene Verschiebung der Schulbezirksgrenzen – die Straßen zwischen Güterstraße und Fittingstraße sollen der Schillerschule zugeordnet werden – soll für eine Entlastung sorgen. Es handelt sich hierbei um folgende Straßen: Fittingstraße, Spielplatzstraße, Friedenstraße, Ostendstraße, Friedrich-Hecker-Straße, Güterstraße, Schrotzburgstraße und Industriestraße.
Die Grundschule Johann-Peter-Hebel-Schule könnte noch Schüler aufnehmen. Allerdings ist die Schule als Werkrealschule stark belastet. Laut Seifried werde das Schulamt der Schule in Zukunft keine »Rückläufer« aus den Hegaugemeinden zuweisen, da der Hauptschulabschluss nun auch an den Realschulen möglich ist.
- Stefan Mohr
Autor:Redaktion aus Singen |
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