Martini 2013 mit neuer Narrenmutter
Etz wa mache mer?
Singen (li). Martini 2013 wird bei der Poppele-Zunft in die Geschichte eingehen. Zunftmeister Stephan Glunk gedachte eingangs Walter Fröhlich, der genau vor 60 Jahren seine erste Martini-Rede geschrieben hatte. Er blätterte die Lokalseite in des Herrgotts Narrenblatt auf und zitierte Zeilen daraus. Wafrös Lieder wurden mehrfach so kräftig gesungen, dass er es im Himmel hören könne, war Glunks Aufforderung mit bewegter Stimme. Dann begrüßte er »gut gelaunte Gäste«, voran mit Bernd Häusler den vierten OB in seiner Amtszeit als Zunftmeister.
Im Jahresrückblick für den Poppele stellte Ali Knoblauch die OB-Wahl in den Mittelpunkt. Es gab köstliche Seitenhiebe: Die Rechenspiele der GVV, die 38 Sozialwohnungen abgerissen habe, um zehn neue zu erstellen! Und der FC Singen? Das sei die sportliche FDP. Nach 30 Jahren arbeiteten wieder Handwerker am »Bären«, da wisse man, wie lange es bei der »Kunsthalle« dauern werde. Die Ess-Bahn werde in Konstanz eine Station der Gondelbahn werden. Fastnacht als Weltkulturerbe? Ali Knoblauch konterte, das sei nichts für Greise und Mumien, die Fastnacht lebe vom springenden Narr.
Den Wandel in der Rolle der Narrenmutter zeigte der Poppele auf der Bühne: Mit Ekke Halmer bekommt Bernfried Haungs eine schlanke Nachfolgerin. Karikiert haben beide den Schlankheitswahn. Das neue Fastnachtsmotto »Etz wa mache mer?« interpretierte Ekke Halmer dahingehend, dass es immer brauchbar sei. Abkürzungen lägen im Trend: »ewmm« lasse sich leicht abkürzen und mailen. Stephan Glunk präsentierte mit seinem Lied die Zusatzfrage: »Bläre oder lache mer?« Klar ist, dass Häusler viele offene Fragen vor sich habe, so auch die der weiteren Ernährung. Gemüse für seinen Veggieday bekam er am Ende der unterhaltsamen Martini-Sitzung mit einer Schwarzwurst überreicht.
Autor:Oliver Fiedler aus Gottmadingen |
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