Schulamt sieht Lehrerversorgung nahe 100 Prozent
"Es wird am Montag kein Kind nach Hause geschickt"

Lehrer | Foto: Die neuen LehrerInnen für das Shulamt Konstanz beim traditionellen Gruppenbild vor der Singener Ekkehardschule. swb-Bild: of
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Singen (of). "Die Schulen müssen in der nächsten Woche kein Kind nach Hause schicken, weil keine Lehrer für sie da sind", machte Schulamtsleiter Karlheinz Deußen bei der Verpflichtung der neuen Lehrkräfte für den Bereich des Schulamts am Freitag in der Ekkehardrealschule in Singen deutlich. Insgesamt 271 Lehrer wurden durch das Schulamt neu verflichtet, für den Landkreis Konstanz sind die 134 neue Lehrkräfte, von denen 86 ein unbefristetes Arbeitsverhältnis eingehen können, 48 bekamen erst mal einen befristeten Vertrag. Darunter seien auch einige Gymnasiallehrer, von denen es zu viele im Land gibt, und die als Einstieg mit Übernahmeoption eine befristete Anstellung im Grundschulbereich angeboten bekamen, sagte Deußen. Denn im Grundschulbereich gibt es durchaus noch Lücken in der Lehrerversorgung.

Im Bereich Sonderpädagogik , Realschulen wie Gemeinschaftsschulen gilt der Bedarf neuer Lehrer als gedeckt, sagte Deußen nach der Verpflichtund der neuen Lehrkräfte. Nur bei den Grundschullehrern gibt es noch einzelne Lücken. Diese aber noch stärker im Landkreis Tuttlingen, der wegen der ländlichen Prägung offensichtlich wenig Anziehungskraft auf Berufsanfäger ausübt. Insgesamt sieht das Schulamt hier die Schulen zu manch kreativen Schritt aufgefordert. Engpässe könnte man in den größeren Schulen auch damit bewältigen, indem man den Klassenteiler etwas nach oben anhebe, von 28 auf 30 SchülerInnen zum Beispiel, meinte der Schulamtsleiter. Kleine Grundschulen im ländlichen Raum hätten da schon unter Umständen mehr zu kämpfen.

Die aktuellen Zahlen der Lehreversorgung seien auch immer nur eine Momentaufnahme, wurde im Mediengespräch deutlich betont. Denn gerade jetzt in diesen Tagen trudelten zuhauf noch Meldungen über Schwangerschaft oder Krankheit ein, die die Situation wieder veränderten. Insgesamt 3.150 Lehrer sind im Bereich des Schulamt Konstanz tätig, das jedoch den Bereich Gymnasien und Berufsschulen nicht abdeckt.

Insgesamt sehen die Vertreter der Behörde allerdings einen Silberstreif am Horizont: denn die große Welle an Ruheständlern der letzten Jahre ebbe deutlich ab, was in den letzten fünf Jahren das größte Problem gewesen sei. Das Land habe genug Stellen geschaffen, landesweit seien aber insgesamt 700 Stellen offen geblieben. Dem gegenüber stünden über 2.500 Gymnasiallehrer ohne Job, denen man eben Einstiegsangebote gemacht habe.

"Vor acht Jahren hatten wir hier noch eine Lehrerversorgung von 107 Prozent gehabt", erinnert sich Deußen. Die knapp 100 Prozent, die aktuell erreicht werden, bedeuten lediglich, dass die Regelunterricht abgedeckt wäre, weitere Angebote der Schulen wie AG's oder Krankheitsvertretungen sind damit nicht berücksichtigt. "Sie sind hier in einem guten Schulamt und in einer schönen Region gelandet", gab Deußen in seiner Begrüßung den JunglehrerInnen mit, in der Hoffnung, dass sie auch noch Werbung in ihrem Bekanntenkreis machen.

Autor:

Oliver Fiedler aus Gottmadingen

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