Poppele mehr als würdiger Gastgeber der VSAN
Ein Hauptversammlung auf höchstem Niveau
Singen. Die Fasnet in Singen ist schön – davon konnten sich die 68 Mitgliedszünfte und sieben befreundete Zünfte der Vereinigung Schwäbisch Alemannischer Narrenzünfte (VSAN) bei ihrer Hauptversammlung am Samstag überzeugen. Denn die ausrichtende Poppele-Zunft bereitete ihren Gästen aus der Region von Wangen bis Offenburg und Cannstatt bis in die Schweiz einen wahrlich herzlichen und sehenswerten Empfang. Und das obwohl die Singener Zunft erst im Herbst aushilfsweise als Gastgeber, der knapp 800 Narren um Präsident Roland Wehrle eingesprungen war.
Schon der Zunftmeisterempfang am Samstagmittag mit 65 Zunftmeistern fand im neuen schmucken MAC 2 auf »höchstem Niveau« statt, so Wehrle, der den Poppele für die tollen Rahmenbedingungen dankte. Ein rappender Singener OB Bernd Häusler und Poppele Zunftmeister Stephan Glunk priesen die Vorzüge von Singen, wobei Glunk lästerte, nicht dass die Schwaben beim Felssturz am Hohentwiel ihre Hände im Spiel hatten.
Präsident Wehrle, der die VSAN nun im 25. Jahr anführt, kündigte an, dass bei der nächsten Hauptversammlung 2020, bei der seine Wiederwahl ansteht, ein möglicher Nachfolger für ihn gefunden werden soll, der die nächsten vier Jahre an seiner Seite agieren könnte. Zudem bat er den anwesenden CDU-Bundestagsabgeordneten Andreas Jung weiter ein gutes Wort für ein Nachfolgeprojekt für das Museum 4.0 einzulegen, dass mit den Langensteinern, wenn auch auf zwei getrennt Säulen weiter vorangetrieben werden soll. Zudem sei es der VSAN wichtig, dass trotz aller notwendigen Sicherheitsmaßnahmen die Tradition der Fasnet weiter gefeiert werden könne, hierbei freue er sich auf die Unterstützung der Landesregierung – schließlich sei die VSAN seit 2014 immaterielles Kulturerbe. Aber Wehrle sieht auch Bedarf die Fasnet für die Zukunft zu rüsten, indem etwa neue Wege bei der Vermittlung an Schulen an der Sekundarstife 1 und 2 gesucht werden und das Thema freie Elemente – Schwerpunktthema des Kulturellen Beirats ist.
Wie die Hauptversammlung mit zahlreichen Ehrungen fand auch die Singemer Fasnetnacht in der Scheffelhalle statt, die bis zu ihrem 100-jährigen Jubiläum 2024 bekanntlich saniert werden soll, sodass wie Narrenmodder Ekke Halmer süffisant dort am Abend erklärte, die Hauptversammlung 2026 dann dort wieder stattfinden könne.
Proppevoll wurde den Gästen aus nah und fern in der »schönsten« Fasnethalle allerhand geboten. Ein Handwerksnummer so einfach wie umwerfend komisch mit acht Narren, die ungeachtet ihres Nebenmannes ihr Sprüchlein und Arbeit »durchzogen«. Nicht minder witzig zu der Musik von »Sexbomb« Elsbeth Luzio, die mit ihrem so für kaum möglich gehaltenen umgekehrten Striptease bewies, wie verführerisch auch ein Rebwieberkostüm sein kann. Und auch die Jungs von der Feuerwehr zeigten, was sie zu bieten haben, sodass die weiblichen Fans begeistert eine Zugabe forderten. Die Suche nach dem Poppelesekt brachte die ganze Halle in Bewegung. Bevor die Show rasant weiterging und die Singener Turner allen auf der Bühne zeigten, warum sie in der Bundesliga turnen. Natürlich durften die Dramatischen Vier nicht fehlen. Bevor zum großen Finale die 180 Narren der 13 anderen Singener Zünfte die Bühne der Scheffelhalle eroberten und zeigten, dass in Singen, die Fasnet am schönsten ist.
Der Abend hat mehr als nur Geschmack gemacht auf den Narrenspiegel, zu dem die Poppele am 7. und 8. Februar einladen und der Verkauf am 21. Januar bei der Stadthalle beginnt.
- Stefan Mohr
Autor:Redaktion aus Singen |
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