Bronzeplastiken von Gero Hellmuth eingeweiht
Die »MarktFRAUEN« beleben nun den Herz-Jesu-Platz
Singen. Das Warten hatte ein Ende. Während etliche SpaziergängerInnen sich in letzter Zeit fragten »Was mag da sein? Was ist da verhüllt?«, wurde nun nach zweiwöchiger Ankündigung auf dem Herz-Jesu-Platz im Beisein von etlichen Gästen eine Bronzeplastik mit Vergangenheitsfaktor enthüllt. »Dank Unterstützung von rund 55 SpenderInnen ist es gelungen, die Summe von fast 50.000 Euro aufzubringen, um die Vision der ›Marktwieber‹ von Gero Hellmuth Wirklichkeit werden zu lassen«, so Mitinitiator Stephan Glunk in seiner Begrüßungsrede.
»Die Figuren sind aus dem Alltag, es sind keine idealisierten Models, die gefotoshopt wurden. Ich habe dies auch so beim Narrenbrunnen gehandhabt, beim fülligen Rebwieb und den dickbäuchigen Zunftgesellen«, so Künstler Gero Hellmuth im Gespräch mit dem Wochenblatt.
OB Bernd Häusler zeigte sich zufrieden, dass das Kunstwerk vollbracht und dank der technischen Dienste der Stadt montiert wurde. »Das Ergebnis kann sich sehen lassen, die Marktfrauen, und ich sage bewusst MarktFRAUEN, sind auch eine Aufwertung des Platzes.« Die zwei Figuren, wovon eine einen Mops schützend unter ihrem Arm hält und dieser in gewissen Abständen »Wasser ablässt«, wurde maßgeblich von der Bürgerstiftung Singen unterstützt und die wird diese nun der Stadt Singen schenken.
Bürgerstiftungsvorstand Martin Spitznagel, der von weiteren Vorstandsmitgliedern und Stiftungsräten begleitet wurde, lobte Gero Hellmuth, der ehemals als Kunsterzieher am Singener Hegau-Gymnasium arbeitete, als Künstler, der ein breites Spektrum bedient und momentan eine einzigartige Ausstellung in Danzig anbietet. »Ihm ist bei der Thematik Marktfrauen wichtig gewesen, dass ein notwendiger und friedlicher Dialog geführt wird«, so Spitznagel.
Gero Hellmuth, der sein Atelier in Nachbarschaft zum Herz-Jesu-Platz hat, wiederum beschloss, dass auf dem leeren Platz etwas Besonderes hin muss. Doch er stieß beim OB zwar auf Begeisterung und offene Ohren, doch auch auf geschlossene Kassen. Er ist überzeugt, dass auch in rund 3.000 Jahren dank des widerstandsfähigen Materials die Figuren noch existieren.
Bei der Enthüllung spielte auf dem Herz-Jesu-Platz passend zum sommerlichen Wetter die sechsköpfige Band »Hontes Brass« fetzige Musik.
Abschließend erklärte Hellmuth auf Nachfrage vom Wochenblatt zum nächsten Projekt: »Vielleicht die Gestaltung für das Bühnenbild in der dann neu erstellten Scheffelhalle?«
Die Spenderliste: Dietrich H. Boesken Stiftung, FX RUCH, Netzhammer GmbH, Spitznagel und Partner mbB, Stiftung Sparkasse Hegau-Bodensee, Unterwegs Verlag GmbH, Volksbank-Hegau Stiftung, Christina Elisabeth Ade, Dr. Armin Bauer, Norbert Baur, Angelika Berner-Assfalg, Gerhard und Ursula Bumiller, Ursula Butscher-Zahn, Regina Duventäster-Maier, Isabella Eisenhard, Werner Fink, Dr. Klaus Forster, Horst und Ute Frommherz, Beatrix und Stephan Glunk, Jürgen Glunz, Claudia Graf, Peter Hänssler, Gabriele Haunz, Birgit Kloos, Alois Knoblauch, Margit Langreder, Veronika Netzhammer, Heidi-Marie Reinhold, Meta Renner, Andrea Saier-Pfeiffer, Jutta und Uwe Schnabel, Walafried Schrott, Dr. Günter und Martin Spitznagel, Nahie Stumpp, Maria Cäcilie Tröber, Renate Weißhaar, Konstantin und Petra Wintter.
Autor:Karin Leyhe-Schröpfer aus Singen |
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