Kunststadt als tragende Säule mit Theater und Musik / Stadtmuseum als Ziel
Die große Aufgabe: Kulturkonzeption
Singen. »SINGEN KulturPur 2030 setzt bewusst Schwerpunkte und baut seine Kultursparten sukzessive strategisch aus«, heißt es in der neuen Kulturkonzeption der Stadt Singen. In zwei Jahren unter der Leitung von Dr. Martina Taubenberger erarbeitet, ersetzt die vorliegende Kulturkonzeption mit einem Umfang von 162 Seiten, die im Gemeinderat vollste Zustimmung fand, den Kulturfahrplan von 2007.
Singen als Kunststadt ist eine der tragenden Säulen des Konzepts. Angefangen von der vielfältigen »Kunst am Bau« aus der Wirtschaftswunderzeit der Stadt über die Werke des Kunstprojekts der Landesgartenschau, die wieder zurück ins Rampenlicht kommen sollen, ist die Aufgabe für die nähere Zukunft gesetzt.
Mit dem Ausbau des Kunstmuseums für wirklich große Ausstellungen habe man bereits die Zukunft eröffnet, im Gespann mit dem MAC 1 und 2 durch die Südwestdeutsche Kunststiftung beziehungsweise das Stifterpaar Maier und die Galerie Vayhinger hat Singen sich eine neue Außenwirkung erarbeiten können, umriss Oberbürgermeister Bernd Häusler die Konzeption.
Häusler ging in einem Vortrag beim Färbe Förderverein am Mittwoch nach der Gemeinderatsitzung mit Beschluss am letzten Dienstag auf die Färbe als besonderes Flaggschiff im Bereich Theater ein.
In Kontrast zum Programm der Stadthalle mit ihrer »fahrenden Kultur« sei die Färbe mit ihren eigenen Inszenierungen ein wichtiger Eckpfeiler, ebenso wie auch die Amateur-Theater in der Stadt. Nicht nur in der Färbe stehe der Generationswechsel an, sondern in vielen anderen Institutionen, zumindest mittelfristig auch. Das sei eine Herausforderung an die Kulturstadt Singen, so Häusler bei der Versammlung. Den Wunsch nach neuen Ufern und die Tradition des Kneipentheaters gelte es unter einen Hut zu bringen. Im Zuge des Kulturkonzepts würden nun die Zuschüsse und Laufzeiten von Förderungen für die Kulturträger in der Stadt neu verhandelt, so dass auch von der Färbe ein Zukunftskonzept erwartet werde, so Häusler weiter.
»In der Folge gilt es nun, die skizzierten Handlungsfelder und -ziele gemeinsam mit den Akteuren des kulturellen Lebens in Singen in Maßnahmen und Projekte zu übersetzen und die Handlungsempfehlungen systematisch abzuarbeiten«, heißt es in der Kulturkonzeption. Unter Federführung des Fachbereichs Kultur erarbeiten beispielsweise die städtischen Kultureinrichtungen jeweils eigene Konzeptionen mit konkreten Projekten zu den folgenden, in der Kulturkonzeption festgeschriebenen Leitthemen: Kulturvermittlung, Barrierefreiheit, Interkultur / kulturelle Vielfalt, kulturelle Teilhabe, Angebote für Kinder, Jugendliche und Familien, Kooperationen und Netzwerkprojekte, Steigerung der Attraktivität und Aufenthaltsqualität der eigenen Einrichtung(en).
Die einzelnen nicht städtischen Einrichtungen legen eigene Vorschläge beziehungsweise Konzepte vor, wie ihre Einrichtung vorhat, die Handlungsziele der Kulturkonzeption zu erfüllen. Nach Prüfung der Maßnahmen durch den Fachbereich werden die Fördervereinbarungen mit den freien Trägern entsprechend überarbeitet. Ziel sei es, hier auch den freien Trägern klare Perspektiven zu geben, zum Beispiel mit Förderperioden von einheitlich drei Jahren.
Spannend ist ein in der Kulturkonzeption verankertes Zielbild hinsichtlich der Gründung eines stadtgeschichtlichen Museums, das sowohl die Entwicklung der Stadt Singen vom Dorf zur Industriestadt wie auch die Geschichte des Hohentwiels darstellt sowie die Entwicklung Singens als kulturellem »Melting Pot« aufzeichnet. Auch der Ausbau der Potentiale, wie der Musiklandschaft ist eines der bedeutsamen Handlungsfelder von »SINGEN KulturPur 2030.
Und wie in der Gemeinderatsitzung letzte Woche nach der Abstimmung richtig bemerkt wurde, beginnt nun nach der Konzeption die Umsetzung und damit der größere Teil der Arbeit.
- Stefan Mohr
Autor:Redaktion aus Singen |
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