Grandioses Schuljubiläum gefeiert
Der Wöhler-Geist schafft Schule als Lebensraum
Singen. Das konnte groß gefeiert werden. Der 50. Geburtstag des Friedrich-Wöhler-Gymnasiumswurde drei Jahre – eben über die zwei Jahre der Pandemie hinweg – unter dem Motto „Demokratie leben“ vorbereitet. Mit dem Höhepunkt der letzten zwei Wochen und einem gewaltigen Fest der Vielfalt, drei Aufführungen des grandiosen Jubiläumsfestivals „meilen*steine“ und am Samstag noch in der Stadthalle mit einem beeindruckenden Festakt, wurde das „zum Wöhler“ der Schule bestens zum Ausdruck gebracht.
Schulleiterin Sabine Beck zeigte sich spürbar erleichtert, nach drei Jahren Vorbereitung unter gewiss nicht einfachen Bedingungen nun wirklich so feiern zu können, wie einmal geplant war. Auch hier habe die Schule eine ihrer Stärken mit ihrem Gemeinsinn gezeigt, der auch beweise, dass die Schule eben viel mehr sei als eine Lernplattform, sondern ein „Ort der Begegnung, der Erfahrung und des Lebens“.
„50 Jahre stehen für einen Bildungsaufbruch aus den damaligen Zeiten“, sagte Kultusministerin Theresa Schopper in ihrem Grußwort auf der Bühne. Vielfalt zu leben und wertzuschätzen sei für die Schule ein Bildungsauftrag, den sie mit Geist erfülle, lobte die Ministerin ausdrücklich. Das Gymnasium sei ja auch als Partnerschule für Europa ausgezeichnet. Vieles in den heutigen Zeiten sei freilich für sie ein „deja vu“, wenn sie nur die Nachrichten aus der Schule mit Lehrermangel und zu vollen Klassen durchstreife. „Ich freue mich sehr, dass wir so tolle Schulen wie diese hier im Land habe. Denn hier gehe es nicht nur darum, nur gescheite Kinder auf den Weg zu bringen, sondern engagierte und mündige BürgerInnen.
Singens OB outete sich als Mitglied dieser Schulgemeinschaft und er habe sogar G10 gemacht, weil es ihm so gut gefallen habe, scherzte er. Die Stadt Singen habe damals ein enormes Wachstum verzeichnet. Schule um Schule musste gebaut werden, blickte er zurück. Das Hegau-Gymnasium war auf 1.700 SchülerInnen angewachsen, obwohl es nur für 800 gebaut wurde - was damals Schichtunterricht bedeutete. Das neue Wöhler habe freilich für eine Art Teilung gesorgt. Gerade die Lehrkräfte, die von der 68er Generation kamen, hätten dort auch einiges anders gemacht. Das FWG habe von Anfang an großen Wert auf die musischen, künstlerischen Fächer und AGs gelegt. Die Schule habe aber auch schwierige Zeiten gehabt: gerade in der Anfangszeit, als die "Kaderschmiede Moskaus" verschrien war.
Der zweite Schulleiter, Heinz Zimmermann, hatte zum ersten Jubiläum gerügt, dass sie eben im „Grünen“ lag, abseits der Stadt. Eine Demo habe damals dort einen Festplatz verhindert, erinnert sich Häusler. Da sei er auch dabei gewesen.
"Heute ist sie ein wichtiger Bestandteil unseres Bildungsstandorts", so Häusler. Die Ankündigung, dieses Jahr das Flachdach zu sanieren, bekam ausdrücklichen Applaus. 10 Millionen Euro müsse man freilich noch in die Energetische Sanierung der Schule investieren.
In einer Talkrunde, wurde nicht nur die Größe und Internationalität der Schule immer wieder aufgenommen, die auch derzeit 20 ukrainische SchülerInnen in ihre Weltklasse aufgenommen hat. Klar war die Ansage, dass über den berühmten "Wöhler Geist" des Gemeinsinns Schule noch viel mehr zum Lern- und Lebensraum werden müsse - als ein Blick, wo die Reise in die Zukunft hingehen soll. Das war als Botschaft natürlich auch an die Kultusministerin gerichtet. Auf dem Podium diskutierten Schulleiterin Sabine Beck, Bürgermeisterin Ute Seifried, der stellvertretende Schulleiter Florian Berchtold, Schulsozialarbeiter Matthias Schlotter, Doris Stemmer und Regina Link als Vertreter des Fördervereins/ Elternbeirats sowie die Schülerinnen Carla Wölfe und Lisette Breyer vom Blatt weg.
Mehr Bilder - auch vom Musical - gibt es unseren Bildergalerien unter wochenblatt.link/woehler
Autor:Oliver Fiedler aus Gottmadingen |
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