Romeo Sestito machts seit 25 Jahren
Den "wahren" Espresso kann man auch blind erkennen

Romeo Sestito an seiner Siebträgermaschine, in die übrigens kein Leitungswasser darf.  | Foto: Oliver Fiedler
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Singen. Darüber wurden schon Glaubenskriege geführt - um die Frage, was der wahre Espresso sei. Und die fängt für Romeo Sestito schon beim Namen an, denn für ihn das "caffè", so wie der kleine Schwarze in seiner Heimat heißt und mit dessen Duft, der mehrmals am Tag das Elternhaus seit seiner Kindheit zog, ist er nicht nur aufgewachsen, das hat auch eine innigen Leidenschaft zum "caffè" geprägt, der tatsächlich "Espresso" oder "Expresso" im Sinne von "schnell gemacht" so nur in Deutschland, den englischsprachigen Ländern, in Spanien und zum Teil in Portugal (dort heißt der auch "Bica") genannt wird. Und aus dieser Leidenschaft hat Romeo Sestito vor genau 25 Jahren, im November 1999 eine Marke mit seinem Namen gemacht.
Ist das nun der wahre "caffè" oder Espresso, und was ist überhaupt der wahre, diese Frage stellt sich für unsere Zeitung gleich genau für diese Ausgabe.

"Wahrheit" sei dazu natürlich immer eine Interpretation, sagte Romeo Sestito. "Ehrlich guter Kaffee", oder "perfekter Kaffee" wie auch "echt", sind eher die Attribute, mit denen er seine Mischung beschreibt, die einen erklärten Fankreis gefunden hat, der zum Teil schon seit dem Start in 1999 mit dabei ist, und tatsächlich wurde das "Rezept" seines "caffè" in dieser Zeit, bis auf ein kurzes Experiment niemals verändert - was blitzschnell eine Reaktion der Kundschaft hervorrief, weil das dann eben nicht sein "wahrer" Espresso sein, den man nie anders als immer haben wolle, erzählt Romeo Sestito lebhaft im Gespräch.

Sein perfekter "caffè", den er einst durch Kontakte auf der Kaffee-Leitmesse in Mailand kreierte. "Unser Kaffee wird von Anbeginn an bei "Costadoro", einer der traditionsreichsten Röstereien im Piemont komponiert und besteht aus fünf Sorten Bohnen, die direkt von Kaffeebauern aus Guatemala, Costa Rica, San Salvador, Brasilien und Kenia bezogen werden."
Für ihn der Unterschied zwischen irgendwelchem Kaffee von der Industrie und seinen "caffè": Jede dieser Bohnenarten hat sehr unterschiedliche Eigenschaften.
Deshalb wird jede Sorte einzeln und mit anderer Temperatur geröstet, weshalb am Ende alle Bohnen die ideale Harmonie entwickeln. "Kenner erkennen unseren "caffè" auch bei Blindverkostungen beschwört Romeo, denn mit "perfekt" geht es bei ihm noch weiter. Zum Beispiel mit der richtigen Espresso-Siebträgermaschine, die es schafft, einen hohen Dampfdruck zu erzeugen, der dann mit etwa 93 Grad durch das Kaffeemehl gedrückt wird. "Schon das "Tampern", also das Pressen des Kaffeemehls in den Siebträger ist eine Kunst für sich, für den ein "Barista-Kurs" alleine nicht reiche. Das lerne man ein Leben lang, bis wirklich als "'perfekt" ist. Romeo Sestito hat daheim ein spezielles Glas, mit dem er messen kann, ob der "perfekte caffè" aus der Maschine kommt, denn dann erst stimmt auch die "Crema" stimmt. Und eben dieser Duft. "Echt" bedeutet Romeo Sestito die Wahrheit. Und noch die Frage: Braucht es den Zucker für den echten "caffè"? Nein sagt Romeo Sestito. "Für mich nie!"

Autor:

Oliver Fiedler aus Gottmadingen

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