Buchtaufe
Das neue Singen Jahrbuch 2023 berichtet über städtische Geschichte und Geschehnisse
Singen. Es ist ein Stück Stadtgeschichte: In der Aachtalhalle in Bohlingen ist die Buchtaufe für das Singen Jahrbuch 2023 gefeiert worden. In 35 Beiträgen berichten darin 41 Autoren, was die Stadt im Jahr 2022 umgetrieben hat und beleuchten interessante Themen der Stadtgeschichte.
Natürlich ließ es sich Oberbürgermeister Bernd Häusler nicht nehmen, an dieser Feierlichkeit dabei zu sein. "Warum sind wir in Bohlingen?", fragte er in den Raum und gab die nicht ganz ernst gemeinte Antwort: "Weil wir im letzten Jahr im Curana in Beuren waren." Tatsächlich war dann aber dann doch die 1250-Jahr-Feier des Orts der ausschlaggebende Grund, die 57. Ausgabe des Jahrbuchs hier zu feiern.
Mit dem Werk, das ganz bewusst weiterhin in der gedruckten Variante erscheint, werde die Stadtgeschichte weitergeschrieben. "Man findet darin faktisch alles", meinte der OB. So wird beispielsweise der Ukraine-Krieg und die Solidarität mit Singens Partnerstadt Kobeljaky ebenso thematisiert wie die Erhaltungssatzung, die historische Häuser schützt und über die viel diskutiert wurde, sowie der Umgang mit Straßennamen aus der NS-Zeit. In der Stadtchronik ist wiederum alles zu finden, was über das Jahr hinweg passiert ist.
Drei Autoren im Gespräch
Anhand dreier Beispiele gab Stadtarchivarin Britta Panzer einen Einblick in das Jahrbuch: Stefan Stieglat von der HTWG Konstanz schrieb von einem "Reallabor", einer Kooperation der Hochschule und der Stadt Singen. Hierin würden realweltliche Themen bearbeitet, mittels Realexperimenten. Heutige Themen bräuchten die Zusammenarbeit, um zu neuen Lösungen zu kommen.
Das Musikhaus von Lydia Schächle und die Anfänge der Musikelektronik thematisierte Wolfgang Trautwein. "Sie hat gewusst, das ist die Zukunft, und hat sich herangewagt", sagte er über die Ladeninhaberin. "Jeder wollte eine E-Gitarre haben." Er selbst habe als Jugendlicher im Laden gearbeitet und sich dort seine erste Gitarre erspart.
Thomas Warndorff blieb derweil seiner Leidenschaft für Autos treu und warf einen Blick auf die Deutsche Tourenwagenmeisterschaft, die von 1991 bis '95 auf dem Alemannenring in Singen stattfand. Dort hatten sich Ende der 1980er Jahre für kurze Zeit gemeinsame Interessen ergeben: Die "Internationale Tourenwagen Rennen GmbH" (ITR) sei auf der Suche nach nicht-permanenten Rennstrecken und "für OB Friedhelm Möhrle war das eine Möglichkeit, den Singener Süden aufzuwerten".
Das Singen Jahrbuch 2023 (ISBN 978-3-94-92-11-06-5) ist erhältlich im Buchhandel für 11,80 Euro.
Autor:Tobias Lange aus Singen |
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