Hilfestellung bei bürgerlichem Engagement leisten
Das Ehrenamt weiter stärken

Ehrenamt Singen | Foto: OB Bernd Häusler, Osamah Khalifa, Nico Meier und Achim Eickhoff wollen das Ehrenamt mit ihrem Engagement unterstützen. 
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Singen. Für eine lebendige Stadtgemeinschaft sind Menschen, die sich ehrenamtlich engagieren, ein unerlässlicher Stützpfeiler. Doch in Zeiten des demographischen Wandels ist es oft gar nicht mehr so leicht, Menschen zu finden, die auch Verantwortung hierbei übernehmen. Viele Vereine finden keinen Nachwuchs, junge Menschen wollen sich meist nur kurzfristig für eine Sache einsetzen, auch die zunehmende Bürokratie beim Ehrenamt führt zu Frustrationen.

Das derzeit gut aufgestellte Ehrenamt will die Stadt Singen in Zukunft noch stärker unterstützen. Wie dies möglich sein könnte, dazu sollen zwei Abschlussarbeiten an der Universität Konstanz im Fachbereich Soziologie helfen, informierte Oberbürgermeister Bernd Häusler bei einem Pressegespräch am Montag im Rathaus.
Pressesprecher Achim Eickhoff und Häuslers persönlicher Referent Osamah Khalifa haben sich des komplexen Themas angenommen, das Singen schon Jahrzehnte beschäftige. Dabei ist in der Hegaumetropole jeder zweite Einwohner ehrenamtlich in insgesamt 260 Vereinen oder freien Gruppierungen engagiert. Hinzu kommen 120 Seniorengruppen, zählt Nico Meier auf, der zum Thema »Ehrenamt« im Juni seine Bachelor-Arbeit abschließen will. Diese recht große Zahl der Ehrenamtler ist durch die recht weite Auslegung der Begrifflichkeit begründet, wurde auf Nachfrage deutlich.

Aufgrund zahlreicher Interviews hat Meier elf Kategorien des Ehrenamts aufgelistet. Zwei Drittel betreffen in Singen die Bereiche Soziales, Kultur, Sport und Rettung. In dem stark ausgeprägten Vereinswesen zeige sich, dass die Einwohner sich in Zukunft verstärkt kurzfristig und projektbezogen engagieren wollen. Vorbildhaft ist hier etwa das Mitwirken von 500 Helfern bei der Vesperkirche, fügt Khalifa an. Ebenfalls wichtig für die ehrenamtlich Tätigen sei eine entsprechende Würdigung ihrer Verdienste, stellt Meier fest, der auch zahlreiche Jahreshauptversammlungen besucht hat.

Das Beispiel der Bücherdienste im Krankenhaus zeige, dass ein solcher Dienst oft sehr personenbezogen sei. Bei den ehrenamtlichen Kräften im Rettungsdienst seien zudem ständige Weiterbildungen erforderlich, so Meier. Er regte an, allmählich kleiner werdende Altersgruppen nach Jahrzehnten zusammenzulegen.
Grundsätzlich solle nach der Bestandsaufnahme von Nico Meier eine konkrete Umsetzung mit einer Kampagne erfolgen, die vielleicht sogar für andere Gemeinden als Vorbild dienen könne, wünscht sich Eickhoff. Hierzu wird auch Evelyn Lustig mit Hilfe ihrer Masterarbeit beitragen.

- Stefan Mohr

Autor:

Redaktion aus Singen

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