Hohentwiel-Webcam am Samstag offiziell gestartet
Blick vom Kirchturm auf Singen und den Hegau im 340-Grad-Panorama
Singen. Auf diesen Augenblick musste ganz schön lange gewartet werden. Die Stadt Singen hat nun endliche ihre Webcam auf dem Hohentwiel am Samstag durch Oberbürgermeister Bernd Häusler eingeweiht. Live-Bilder zeigen rund um die Uhr eine neue Perspektive vom Singener Hausberg, und das in höchster Abbildungsqualität und einem Panorama von 340 Grad. Der Rundumblick ist nur deshalb nicht möglich, weil der Mast im Weg ist, an dem die Kamera ganz oben am Kirchturm angebracht ist.
Das Warten hat sich freilich auch wirklich gelohnt, wie sich am Samstag herausstellte. Denn für die Umsetzung eines anspruchsvollen Konzepts konnten die neue Singener Touristikabteilung des Kulturamts und die eigenen EDV-Spezialisten im Rathaus das Unternehmen „Panomax“ gewinnen, das schon viele illustre Orte, vornehmlich Skigebiete in den Alpen, von zu Hause aus in großartigen Panoramen zugänglich macht, wie zum Start erläutert wurde. Die gigantischen Ansichten sind freilich auch eher für Laptop oder PC gedacht, beim Smartphone empfiehlt sich klar das Querformat und bei Tablets gibt es wohl noch Kinderkrankheiten mit Apple-Modellen, die das Menü einfach unten abschneiden.
Und das hat es wirklich in sich: denn in das Panorama kann man nicht nur hineinzoomen, man kann auch Tage aus dem Archiv im Zeitraffer vom Morgengrauen bis in die Nacht hinein erleben, zudem können über Filter Parkplätze, ÖPNV-Haltestellen, Museen, Sportanlagen, Spielplätze und noch viel mehr aufploppen. Und übers Archiv stehen die besten Aufnahmen und Wetterstimmungen auch noch zur Verfügung, erläuterte Jana Goosmann, die neue Leiterin der Abteilung Tourismus im Singener Kulturamt.
Einzigartig ist dieser Blick vom Hohentwiel auf die Stadt, den Hegau, den Bodensee und die Alpen, wurde schon zu den ersten Bildern von den Gästen der Eröffnung gelobt. Die Initialzündung hierfür kam von den „Freunden des Hohentwiel e. V.“. Jetzt zeigt die Kamera 24 Stunden, sieben Tage die Woche Live-Bilder und einen Video-Stream in bester Bildqualität unter www.singen.de. Über eine Einbettungsfunktion kann das Bild auf der eigenen Website und auf den sozialen Medien geteilt werden.
Technisch wird das Panorama aus mehren Bildern über eine spezielle Software zusammengesetzt, erklärte Thomas Hollok von der EDV-Abteilung der Stadt Singen. Eine Nikon-Kamera liefere die entsprechende Bildqualität, das Datenvolumen jedes Panoramas betrage zunächst über 160 Megabite. Weil die Abbildungsqualität so hoch ist, werden in einer zweiten Stufe zum Beispiel Gesichter verpixelt, wenn die im Bild auftauchen, wegen des Rechts auf das eigene Bild und wegen des Datenschutzes.
Die Stadt Singen und die „Freunde des Hohentwiel“ erhoffen sich so eine Steigerung des Bekanntheitsgrades. „Durch den stets aktuellen und authentischen Blick auf die Stadt wird die Reiselust auf Singen und den Hegau gewecktund die Grundlage zur Reiseentscheidung unterstützt“, betont Oberbürgermeister Bernd Häusler. Die Gesamtkosten für die Webcam inkl. Planung und Installation beziffern sich auf rund 20.000 Euro. Der Verein „Freunde des Hohentwiel e. V.“ förderte die Anschaffung der Webcam mit 7.000 Euro. Kostensparend wirkten sich Synergieeffekte mit dem Kreisfeuerwehrverband aus, die gerade auch auf dem Hohentwiel neue Richtfunkanlagen installieren, mit denen demnächst endlich das Digitalfunk-Zeitalter gestartet werden soll.
Die Stadt Singen dankt dem Land Baden-Württemberg, Vermögen und Bau, Amt Konstanz für die Unterstützung bei der Umsetzung wie auch „Schlösser und Gärten“, die beide mit Vertretern bei der Inbetriebnahme dabei waren.
Zur neuen Webcam kommt man über die Homepage der Stadt Singen (www.singen.de) oder auch direkt über singen.panomax.com/hohentwiel
Autor:Oliver Fiedler aus Gottmadingen |
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