Gesundheitsverbund Landkreis Konstanz
„Bitte helfen Sie mir zu sterben!“ - Podiumsgespräch zum assistierten Suizid in der Lutherkirche Singen
Singen. Aktuell befindet sich der assistierte Suizid in Deutschland einer rechtlichen Grauzone. Nun muss der Bundestag die Sterbehilfe neu regeln. Dazu gibt es drei Gesetzesinitiativen. Ein Vorschlag stammt von dem SPD Politiker Prof. Dr. phil. Lars Castellucci (49). Der Bundestagsabgeordnete aus dem Rhein-Neckar-Kreis will, dass ein assistierter Suizid grundsätzlich strafbar, aber unter bestimmten Voraussetzungen erlaubt ist. Warum er diese Meinung vertritt wird er bei einer gemeinsamen Abendveranstaltung auf Einladung des Arbeitskreises Klinische Ethik (AKE) und der Krankenhausseelsorge am Hegau-Bodensee-Klinikum Singen und des Hospiz-Fördervereins Singen und Hegau am 4. April um 19 Uhr in der Lutherkirche in Singen begründen.
Das Bundesverfassungsgericht hat im Februar 2020 das Verbot der geschäftsmäßigen Sterbehilfe für verfassungswidrig erklärt. Dies bedeutet, dass jeder, der sich freiverantwortlich für einen Suizid entscheidet, das Recht hat, eine Suizidassistenz in Anspruch zu nehmen. Dies gilt unabhängig von Erkrankung, Lebensalter und Motiv. Das hat Auswirkungen auf den Arbeitsalltag von Ärzten, egal ob in Kliniken oder in niedergelassenen Praxen. Was ist zu tun, wenn ein schwer kranker Patient, seinen Arzt anfleht: „Bitte helfen Sie mir zu sterben“? Dieses Thema fordert auch Angehörige, Freunde, Psychosozialen Dienste, Beratungsstellen, Mitarbeitende in der Seelsorge und viele mehr heraus.
Castellucci stellt sich den Fragen der Zuhörer, aber auch der Diskussion mit Experten in einem Podiumsgespräch. Die Diskussion wird moderiert von Prof. Dr. med. Jan Harder, Chefarzt der II. Medizinischen Klinik und Leiter des Onkologischen Zentrums am Klinikum Singen. Auf dem Podium sitzen neben dem Bundestagsabgeordneten auch Dr. med. Stefan Bushuven, Chefarzt des Instituts für Krankenhaushygiene und Infektionsprävention des GLKN und Mitglied im Arbeitskreis Klinische Ethik, Dr. med. Michael Kurz, Palliativmediziner an der II. Medizinischen Klinik, Pfarrerin und Klinikseelsorgerin Louisa Mallig sowie eine Betroffene. Im Anschluss an das Podiumsgespräch besteht ausreichend Zeit für Fragen aus dem Publikum.
Der Arbeitskreis Klinische Ethik (AKE) Singen, der Hospizverein Singen-Hegau Förderverein und die Krankenhausseelsorge am Hegau-Bodensee-Klinikum Singen laden alljährlich zu einer großen gemeinsamen Auftaktveranstaltung im Frühjahr ein. Diese will Denkanstöße geben zu aktuellen und gesellschaftsrelevanten Themen, zum Erfahrungsaustausch einladen und zu Gesprächen und Nachdenken anregen. Der Eintritt ist frei, um Spenden wird gebeten.
Autor:Presseinfo aus Singen |
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