Hallo und guten Tag
Wo ist die Buchführung bei der Rentenversicherung?

Die gesetzliche Rentenversicherung dient laut Wikipedia vorwiegend der Alterssicherung von Beschäftigten; die Finanzierung erfolgt in erster Linie aus den Beiträgen, die von den Berufstätigen einbezahlt werden. Ja und hier beginnt der Ärger. Aus den Rentenkassen werden auch versicherungsfremde Leistungen finanziert. Diese Fremdleistungen sind gesellschaftspolitisch begründete Leistungen, die aus dem Staatshaushalt zu finanzieren sind. Ihre Finanzierungsabwicklung wurde vom Staat der gesetzlichen Rentenversicherung übertragen, ohne die damit verbundenen Ausgaben der Rentenversicherung vollständig zu erstatten. Darunter fallen zum Beispiel Rentenzahlungen an Spätaussiedler, seit 1992 an Bürger der ehemaligen DDR, Kindererziehungszeiten usw. Nachzulesen ist das alles unter www.rentenreform-alternative.de/versichfremd.htm.
Bereits am 21.11.1994 wies der damalige Präsident des früheren Dachverbands der deutschen Rentenversicherungsträger (VDR) Prof. Franz Ruland in Würzburg auf diese Schieflage hin. Das Institut der deutschen Wirtschaft stellte hierzu fest, dass Renten-, Kranken- und Arbeitslosenversicherung für versicherungsfremde Leistungen mehr als 170 Milliarden DM aufwenden müssen. Der Bund als Verursacher dieser Zahlungen beteiligte sich daran mit 70 Milliarden DM, auf den restlichen 100 Milliarden DM blieben die Arbeitnehmer und Arbeitgeber sitzen.
Liebe WOCHENBLATT-Leserinnen und -Leser, machen Sie sich die Mühe und lesen Sie den Artikel im Internet nach. Die systematische Plünderung der Rentenkasse ist gut verständlich dargestellt - Siehe auch Schwarzbuch Rentenversicherung. Sie alle kennen sicher den Film des Teufels General, aber kennen Sie auch die Dokumentation der Aktion Demokratische Gemeinschaft, Juli 2012 die Tabelle Versicherungsfremde Leistungen 1957 - 2011 »Teufel-Tabelle«? Dort ist aufgelistet, in welchem Umfang Fremdleistungen aus den Rentenkassen finanziert wurden und wie hoch die Fehlbeträge trotz Bundeszuschuss zwischenzeitlich sind. Oder besser gesagt: Dort ist aufgelistet, wie viele Milliarden Rentenbeiträge aufgrund von politischen Entscheidungen aus den Rentenkassen geklaut wurden. Am 30.01.2011 erschien in der taz ein Interview mit Otto Teufel www.taz.de/!65118/Rentenexperte.
Dort ist nachzulesen: »Die aufgelaufene und nicht durch zurückgezahlte Bundesmittel gedeckte Summe ist riesig. Seit 1957 haben verschiedene Bundesregierungen rund 700 Milliarden - inklusive Zinsen - quasi veruntreut.« Mich hat es fast von meinen vier Pfoten gehauen. Da regen sich Jungpolitiker auf, wenn 63-Jährige nach 45 Berufsjahren und entsprechenden Beitragszahlungen ohne Abschläge in Rente gehen wollen und auch sollen. Die Herrschaften sollen doch lieber mal dafür sorgen, dass der Staat den Rentenkassen das Geld zurückgibt, das er zweckentfremdet hat. Dann wären die Rentenkassen nämlich kerngesund.
Eine saubere Buchführung über Art und Umfang der Leistungen gibt es bis heute nicht und ist längst überfällig! In diesem Sinn wünsche ich schöne Feiertage.

Ab 8. Januar 2014 belle ich gerne wieder für Sie, Ihr bunter Hund.

Autor:

Redaktion aus Singen

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