Hallo und guten Tag
Von Geschenken und Wohltätigkeit

Für den ein oder anderen, welcher in seiner sich immer schneller drehenden Welt gefangen ist, überraschend. Ja ist denn jetzt schon Weihnachten? Wird sich manch ein Zweibeiner fragen und am 23. hektisch nach einem »Wir-machen-uns-kein-Geschenk«-Geschenk suchend, schwitzend durch die Kaufhäuser hasten. Manche ZweibeinerInnen verfallen in einen regelrechten Putzwahn und man könnte meinen, dass nicht das Christkind, sondern das Gesundheitsamt zu Besuch kommt. Am entspanntesten sind noch die kleinen Menschlein. Sie freuen sich auf die Schulferien und natürlich auf die Geschenke, welche das Christkind unter den schön geschmückten Tannenbaum legt. Die weihnachtliche Vorfreude weckt in manch einem auch den Wunsch, etwas Gutes zu tun. So bieten Hilfsorganisationen und verschiedene Gruppen in sozialen Netzwerken unzählige Möglichkeiten, um an Weihnachten einem anderen Menschen eine Freude zu machen. Dabei ist es egal, ob es sich um einen großen oder kleinen Zweibeiner handelt. Der Bruder meines Frauchens hat sich in einer Papa-Gruppe bereit erklärt, einem Kind ein Weihnachtsgeschenk zu schicken. Seine Kinder haben einige Spielsachen aussortiert und würden die wirklich gut erhaltenen Dinge gerne weitergeben. Teilweise neuwertige Ware, kaum bespielt. Nach dem »Post« eines anderen Gruppenmitgliedes traut er sich nun aber kaum, seinem zugewiesenen Kind etwas Gebrauchtes zu schicken. Dieser andere Papa hatte »selbstverständlich« eine gewünschte 50 Euro-Kleinigkeit im Internet bestellt und dieses an das Kind direkt schicken lassen. Sein persönlicher Aufwand hielt sich somit in Grenzen und wird wohl nur auf dem Kontoauszug ersichtlich sein. Die Frage, ob in diesen Gruppen wirklich bedürftige Kinder mit einem Geschenk bedacht werden oder ob es sich auch hier um Menschen handelt, welche andere ausnützen möchten, bleibt ungeklärt. Bei manch einem Wunsch nach Bargeld oder wirklich teuren Spielzeugen hinterlässt diese gut gemeinte Aktion leider einen fahlen Beigeschmack. Selbst bei altbekannten Aktionen wie »Weihnachten-im-Schuhkarton« hat man mit der Auslegung und Bedeutung von »Freude machen« und »Spendenbereitschaft« zu kämpfen. Abgelaufene Lebensmittel und kaputte Dinge waren von »freigiebigen« Menschen in schöne Päckchen gepackt worden. Für die Helferinnen und Helfer ein echtes Problem, da sie neben dem Transport der Päckchen nun auch für die Entsorgung von »Geschenken« zuständig sind. Wer ein Geschenk nicht aus freien Stücken oder mit Liebe geben möchte sollte es, meiner Meinung nach, bleiben lassen. Nicht der finanzielle Wert macht ein Geschenk aus, es ist vielmehr die Zeit, die sich jemand genommen hat, um Ihnen eine Freude zu machen. Es wäre schön, wenn sich jeder von Ihnen über ein Geschenk freuen darf. Und egal um was es sich dabei handelt, jedes Geschenk ist wertvoll.

Ihre Priscilla.

Autor:

Redaktion aus Singen

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