Hallo und guten Tag
Spendenfreude von Steuerflüchtlingen

Zwei Dinge muss ich heute unbedingt loswerden, weil ich sonst platze. Im Zusammenhang mit dem schrecklichen Unglück in Asien ist die Spendenbereitschaft der Zweibeiner besonders groß.Das ist ganz toll was da an Geld zusammenkommt. Die alte Frau Müller in unserer Nachbarschaft hat nur eine kleine Rente und dennoch hat sie 10 Euro gespendet. Besonders erwähnt wurde das nirgendwo. Spenden dagegen Prominente, dann wird deren Großzügigkeit in allen Medien besonders gelobt und beklatscht. Nehmen Sie doch einmal Michael Schumacher; geschätztes Jahreseinkommen 65 Millionen Euro. Großzügig spendierter 7,5 Millionen Euro für die Flutopfer. Die Meldung erscheint in allen Medien. Der beste Rennfahrer der Welt hat die Spendierhosen an. Wunderbar!!! Hier fange ich an zu brummen und zwar nicht zu knapp; ich kann diese Lobeshymnen nicht mehr hören. Schließlich entzieht Herr Schumacher dem deutschen Staat und damit uns allen ein mehrfaches an Steuern durch seinen Wohnsitz in der Schweiz. Mit unserem Staat verhält er sich - wie viele andere auch - in keiner Weise solidarisch. Deshalb, liebe WOCHENBLATT - Leserinnen und - Leser verstehe ich diese Lobhudelei in keiner Weise. Das gilt für allen anderen Promis im Übrigen auch. Mit wem es das Leben besonders gut meint, der hat - so meine unmaßgebliche Meinung - die verdammte Pflicht mit gutem Beispiel voranzugehen. Für die alte Frau Müller ist ihre Spende mit 10 Euro ein viel größeres Opfer, doch das interessiert nicht. Mit gutem Beispiel gehen die Bundestagsabgeordneten den Normalbürgern auch nicht voran. Hermann-Josef Arentz und Laurenz Meyer verloren wegen zweifelhafter Nebeneinkünfte ihre Posten bei Frau Merkel. Jetzt wird bekannt, dass Hildegard Müller auf der Gehaltsliste der Dresdner Bank steht. Unrechtsbewusstsein hat die Dame aber nicht, denn schließlich steht ein Schreibtisch von ihr in der Dresdner Bank! Immer mehr große Unternehmen räumen ein, dass Abgeordnete auf ihren Salärlisten zu finden sind. BASF, Bertelsmann und weitere Unternehmen machen nur auf Nachfrage Angaben über die prominenten Gehaltsempfänger. Das geht nach meinen Informationen quer durch alle Fraktionen. Die Damen und Herren Abgeordneten, die für ihre parlamentarische Tätigkeit ja nicht mit einem Hungerlohn abgespeist werden und viele weitere Vergünstigungen genießen, sind aber offensichtlich an Nebeneinkünften sehr interessiert. Nach der Geschäftsordnung des Bundestags dürfen die Herrschaften monatlich 3.000 Euro und jährlich 18.000 Euro dazu verdienen. Bis zu diesen Beträgen sind die Nebeneinnahmen auch nicht meldepflichtig. Das muss man sich doch einmal genauer überlegen. 18.000 Euro pro Jahr, das sind immerhin 1.500 Euro im Monat zusätzliche Einkünfte, für manchen Normalbürger  ist dieser Betrag das monatliches Gesamteinkommen. Wie kann ein Abgeordneter oder eine Abgeordnete die Arbeit im jeweiligen Parlament gewissenhaft und nur dem Gewissen verpflichtet erfüllen, wenn er oder sie neben dem Staat noch anderen Herren dient? Kommen diese Zweibeiner ihren parlamentarischen Aufgaben korrekt nach oder arbeiten sie im Zweifel zugunsten ihres zweiten Brötchengebers? Weshalb können Abgeordnete - ohne jede Meldepflicht - so viel dazu verdienen? Jeder Arbeitnehmer muss die kleinste Nebeneinnahme seinem Arbeitgeber melden - nur eben die Abgeordneten nicht. Auf der ganzen Linie gibt es Sonderregelungen für Menschen, denen es ohnehin besser geht wie der großen Mehrzahl. Liebe WOCHENBLATT - Leserinnen und - Leser, so langsam wird mir auch klar wieso die Sitzreihen in den Parlamenten oft schwach besetzt sind. Wahrscheinlich gehen die Herrschaften da gerade ihren Nebentätigkeiten nach. Die Nebentätigkeiten der Abgeordneten müssen offen gelegt und die Geschäftsordnung des Bundestages und der Länderparlamente entsprechend geändert werden; Parlamentarier sind - was Nebeneinkünfte angeht - wie jeder andere Arbeitnehmer zu behandeln,

das meint Ihr bunter Hund.

Autor:

Redaktion aus Singen

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