Hallo und guten Tag
»Spare in der Zeit, dann hast Du in der Not«
»Spare in der Zeit, dann hast Du in der Not«, das ist doch ein alt bekanntes Sprichwort der Zweibeiner. In den letzten Monaten höre ich allerdings immer wieder die Klagen von »schwierigen Zeiten, finanziellen Schwierigkeiten, Mindereinnahmen« usw. Geklagt wird von Bund, Ländern und Gemeinden in einem vielstimmigen Chor.
Staunend lausche ich dem Klagegesang. Erinnere ich mich richtig, so haben sich die gleichen Herrschaften vor nicht allzu langer Zeit in aller Öffentlichkeit über die unerwartet hohen Steuereinnahmen gefreut. Weshalb dann dieser Stimmungsumschwung? Wurde von den Mehreinnahmen nichts auf die hohe Kante gelegt? Wurden - um in meiner Hundewelt zu bleiben - keine Knochen für Notzeiten verbuddelt? Weshalb hat dann die Bundeswehr nicht genügend Kampfhubschrauber für den gefährlichen Einsatz in Afghanistan zur Verfügung? Weshalb standen für die Ausbildung der Soldaten zu wenige Fahrzeuge der Typen Dingo und Fennek bereit? Was ist mit den Panzern? Wie ist das mit der Ausrüstung der Bodensoldaten? Weshalb stellten und stellen die Wehrbeauftragten solche Mängellisten auf? Ist das alles eine Frage des fehlenden Geldes? Bei den Städten und Gemeinden sieht es wohl ähnlich aus. Die WOCHENBLATT-Hauptstadt will sich herausputzen. Dabei spielt die Weiterentwicklung der Innenstadt eine große Rolle. In der August-Ruf-Straße wurde eine Musterfläche der Fußgängerzone mit neuer Möblierung, Beleuchtung und Müllentsorgung fertig gestellt. Das Projekt wurde - wenn ich mich nicht täusche - wegen akuten Geldmangels erst einmal gestoppt. Getreu dem Motto »Spare in der Not, dann hast Du Zeit dazu« kamen nach Einsatz des Rotstiftes auch noch andere Vorhaben auf die städtische Warteliste. Vielleicht muss das auch so sein und die Warteliste erfüllt einen guten Zweck. Ich komme da auf die Umgestaltung der Fußgängerzonen bzw. Weiterentwicklung der Innenstadt zurück. Die Sache mit der modernen Müllentsorgung finde ich nicht schlecht. Keine überquellenden Papierkörbe in den Fußgängerzonen, das spricht für sich. Doch wie sieht das mit den Sitzwürfeln aus? Reiner Granit, einfach toll; die Würfel eignen sich ganz bestimmt als Spielplatz. Auch als überdimensionale Liebesbriefe sind sie nutzbar. Ausreichend Beispiele dafür gibt es bereits im Landesgartenschaugelände. Eine bequeme Sitzgelegenheit sind sie wohl nicht. Geben die so- genannten neuen Beleuchtungskörper wirklich ein einladendes Licht ab?
»Gut Ding will Weile haben«, so heißt ein anderes Sprichwort und vielleicht sollten die Macher noch einmal ernsthaft in sich gehen, bevor sie Jubelarien loslassen.
Schön reden allein hilft hier - nach meiner Sicht auf vier Pfoten - keinesfalls.
Ihr bunter Hund.
Autor:Redaktion aus Singen |
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