Fastnachts-Nachlese
Wie viel Arbeit in der Narretei steckt

In einer Fastnachts-Veranstaltung steckt eine Menge Arbeit. Bis sich die Besucher närrisch vergnügen können, kümmern sich zahlreiche helfende Hände darum, dass vorher alles an seinem Platz und hinterher alles wieder sauber ist. | Foto: Thomas Held
2Bilder
  • In einer Fastnachts-Veranstaltung steckt eine Menge Arbeit. Bis sich die Besucher närrisch vergnügen können, kümmern sich zahlreiche helfende Hände darum, dass vorher alles an seinem Platz und hinterher alles wieder sauber ist.
  • Foto: Thomas Held
  • hochgeladen von Tobias Lange

Rielasingen-Worblingen. Die Fastnacht - und auch die Fastnachtsferien - sind vorbei. Für alle Narren bedeutete das, dass der normale Alltag zurückgekehrt ist. Dies gibt die Gelegenheit, mal einen Blick hinter die Kulissen zu werfen. Denn Fasnet-Feiern bedeutet viel Arbeit und Herausforderungen hinter den Kulissen.

Eines von vielen Beispielen in der Region dafür ist der Rattlinger Narrenverein Burg Rosenegg, mit dessen Vorsitzenden, Holger Reutemann, und Narrenspiel-Regisseurin Dagmar Wenzler-Beger sich das WOCHENBLATT erstmals für eine "Fastnachts-Nachlese" zusammengesetzt hat. Die Fastnacht, sagt der Vereinsvorsitzende, habe sich sehr verändert. Bei Veranstaltungen "musst Du um jede Besucherseele kämpfen".

Auf der anderen Seite braucht es auch Helfer: Sieben Veranstaltungen bot der Rattlinger Narrenverein an. Diese mussten mit etwa 140 aktiven Vereinsmitgliedern bewirtet werden, wofür es jeweils 30 bis 40 Personen brauche. Hinzu kommen die Akteure auf der Bühne, die dann auch teilweise in Doppelfunktion unterwegs sind und vor und nach dem Auftritt Bestellungen aufnehmen. "Das läuft alles im Ehrenamt und es wird nicht einfacher, Leute zu finden", sagt Holger Reutemann.

Viel zu tun gibt es aber auch vor und nach den Veranstaltungen. Ab Mitte September wird an acht Wochenenden für die Narrenspiele geprobt, berichtet Regisseurin Dagmar Wenzler-Beger. "Die Akteure müssen sich diese Wochenenden freihalten." Eineinhalb Wochen vor dem Auftritt wird dann die Talwiesenhalle über drei Abende dekoriert, wofür es wieder eine Vielzahl von Helfern braucht.

Erschwerend hinzu kommen steigende Kosten und Auflagen. Die GEMA-Gebühr habe sich in 15 Jahren verdreifacht und sei fast nicht bezahlbar, meint der Narrenchef. "Das macht Vereine kaputt." Das gehe so weit, dass der Verein beim diesjährigen Schlussrummel auf eine Live-Band verzichtet und stattdessen erstmals einen DJ engagiert haben. Denn: "Das ist günstiger." Ordentlich ins Geld gehen auch Sicherheitsauflagen und Sicherheitskonzepte. Etwa, wenn eine Security für die abendlichen Veranstaltungen engagiert werden muss. "Die seriösen zahlst Du dann auch", weiß Reutemann aus Erfahrung.

Der krönende Abschluss kommt dann am Aschermittwoch, wenn die Narretei vorbei ist. Denn dann beginnt das große Aufräumen, wovon auch die Rielasinger Narren nicht verschont bleiben. Um 9 Uhr ist Treffpunkt an der Halle. Sie wird abdekoriert, durchgefegt, sämtliche Bändel und Figuren werden abgehängt und verstaut. Rund 40 Helfer sind dafür drei bis vier Stunden im Einsatz - das macht zwischen 120 und 160 Arbeitsstunden, die - wie könnte es anders sein - ehrenamtlich entrichtet werden. So überrascht die Einschätzung von Holger Reutemann nicht: "Ohne das Ehrenamt kann ein Verein so etwas nicht leisten."

In einer Fastnachts-Veranstaltung steckt eine Menge Arbeit. Bis sich die Besucher närrisch vergnügen können, kümmern sich zahlreiche helfende Hände darum, dass vorher alles an seinem Platz und hinterher alles wieder sauber ist. | Foto: Thomas Held
Auch der Aufbau des Bühnenbilds gehört zu den vielen Arbeiten, die anlässlich der Fastnacht zu erledigen sind. | Foto: Thomas Held
Autor:

Tobias Lange aus Singen

4 folgen diesem Profil

Kommentare

Kommentare sind deaktiviert.