Grüne und BUND wollen für die Gegenwart des Klimawandels sprechen
"Waldspaziergang" jetzt im digitalen Format
Rielasingen-Worblingen. Es bleibt für den Ortsverband der Grünen auch in Pandemiezeiten ein großes Anliegen, das Thema Klimawandel vor Ort zu betrachten. Am Freitag, 26. Februar, ab 18 Uhr lädt der Ortsverband gemeinsam mit der BUND-Gruppe Rielasingen-Worblingen zu einem digitalen „Waldspaziergang“ ein.
Dabei soll aktuelles Foto- und Videomaterial vom Schienerberg und dem Oberholz gezeigt werden. Für die fachliche Betrachtung konnte wie schon beim im Herbst geplanten analogen Spaziergang Prof. Dr. Rainer Luick von der Hochschule für Forstwirtschaft Rottenburg (Mitglied des Kreistags) gewonnen werden.
Er wird über den Zusammenhang von CO2 Emissionen / Klimawandel Auswirkungen auf die Bäume im Allgemeinen und hier im Ort berichten. Die Wälder im Landkreis Konstanz zeigen auf, dass der Klimawandel nicht bevorsteht, sondern schon Realität ist, mit dramatischen Auswirkungen für Alle.
Die Folgen der Dürren in den vergangenen drei Jahren werden bei einem Blick auf die Wälder auch für den Laien sichtbar. Was noch vor wenigen Jahren als Prognosen gehandelt wurde, die die Menschen in einigen Jahrzehnten beschäftigen müssen, ist zu einem realen Szenario geworden: den Wäldern geht es schlecht. Vor allem bei den Fichtenbeständen ist die Situation so dramatisch, dass davon auszugehen ist, dass schon sehr bald große Bereiche fichtenfrei sein werden. Schockierendes ist auch bei vielen naturnahen Buchen- und Weißtannenbeständen zu beobachten. Diese beiden Arten galten noch vor kurzen durch ihre plastische Standortseignung als Bäume der Wahl im Klimawandel. Jetzt ist auch bei diesen Baumarten lokal flächenhaftes Absterben zu beobachten.
Schuldzuweisungen sind fehl am Platz und dennoch überschlagen sich hilflose, häufig wenig sachkundige und sinnfremde Kommentierungen und Forderungen. Wechselweise wird die Forstwirtschaft oder der Naturschutz an den Pranger gestellt. Die einen „weil in den letzten 200 Jahren die falschen Bäume gepflanzt wurden“, die anderen weil „in den vernachlässigten Wäldern die Borkenkäfer explodieren und dadurch die Wälder absterben“. Wieder andere meinen, „man müsse unbedingt und überall Bäume pflanzen, dann werde es auch keinen Klimawandel geben“.
Besonders an den Hängen zum Schienerberg ist auf der Gemarkung von Rielasingen-Worblingen das klimabedingte Absterben großer Waldbestände auffällig. Dort gibt es hektargroße Bereiche, wo noch vor drei Jahren geschlossene Wälder standen.
Die Zugangsdaten für die Zoomkonferenz erhalten Interessierte unter: info(at)gruene-rielasingen-worblingen.de zugeschickt.
Sobald es wieder möglich ist, soll der Waldspaziergang natürlich als Präsenzveranstaltung vor Ort nachgeholt werden.
Autor:Oliver Fiedler aus Gottmadingen |
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