Narrenspiegel mit Alefanz und Kreativität
Schaflinger stellen die "neue Kernkraft" vor

Wenn die Sternsinger einen "schwarzen" König brauchen, dann ist Bürgermeister-Stellvertreter Rudi Caserott als "CDU'ler" genau der Richtige für den Schaflinger Narrenspiegel. | Foto: Fiedler
  • Wenn die Sternsinger einen "schwarzen" König brauchen, dann ist Bürgermeister-Stellvertreter Rudi Caserott als "CDU'ler" genau der Richtige für den Schaflinger Narrenspiegel.
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Worblingen. Mit alter närrischer Kraft und ordentlich Alefanz feierten die Schaflinger ihren Narrenspiegel am Samstag in der Hardberghalle. Und sie haben sich einiges einfallen lassen in der Zwangspause der letzten beiden Jahre und vor allem überglücklich, sich vor so einem begeisterungsfähigen Publikum präsentieren zu können.

Mit Hieben auf "The Länd", mit dem Drama um ein Brustbild für den neuen Führerschein, mit den Drei Königen, die in der Nummer "Zunftmeister und Bürgermeister" aus Personalmangel nur aus einem bestanden, mit dem Drama um die Bahn und die Energiekrise wegen der Kernkraftwerke und ihrer Laufzeitverlängerung, dem Dreck in der Gemeinde und natürlich den Showtänzen der Garde, dem Zirkus Worbillo, den "Scheependales" bis zum "Mittler Ried Balett" als Putzkolonne konnte das gut vierstündige Programm gefeiert werden.

Woblinger Narren stellen einen "Leuchtturm" auf

Schon der Start war herrlich komisch, denn der kam nach dem Einzug des Fanfarenzugs von der Leinwand. "Der Fanfarenzug hat schon gespielt und der Worbilo" ist noch nicht da" war die Schreckensbotschaft, nach der der Zunftmeister, der Narrenrat, der Narrenpolizist auf die Suche gingen und sogar den Bürgerbus bedienten, um dann live in die Halle zu stürmen, wo sie sehnlichst erwartet wurden. Der Worbilo konnte, nachdem er sein Gewand abgeworfen hatte, die Besucher Informieren, dass die Schaflinger heuer eigentlich ihren 70. Geburtstag feiern, und dass es die Narrenspiegel auch schon seit über 50 Jahren gibt, was nicht gefeiert werden konnte. Beklatscht wurde Thomas Bertsche, der nunmehr seit 25 Jahren Zunftmeister der Worblinger Fasnet ist. "Zunftmeister wir lieben dich ..." sang das Publikum dazu. Bertsche selbst hatte sich "The Länd" vorgenommen und mutmaßte, man hole damit "die Inder", zur Betreuung der Kinder .... Und er hatte auch einen guten Vorschlag für den Bürgermeister, falls der nicht mehr gewählt würde im März: Lehrer würden ganz sicher gebraucht.
Die "Burgstall Knappen" (Volkmar Brielmann, Dieter Gräble, Christian Kalyciok, Johannes Kern, Norbert Rückert und Reinhard Zedler) hatten sich das 9-Euro-Ticket mit dem Refrain "Und du kommst nich an, mit unserer Bahn" vorgenommen und freuten sich mit Wirtschaftsminister Robert Habeck, dass dies nun "einen Meiler" habe, der alt sei aber "geiler".

Die Sternsinger waren dieses Jahr auf der Bühne freilich "alleine," nur in Person des Zunftmeisters aus Personalmangel. Da musste nicht nur der Bürgermeister mit einspringen, auch der Bürgermeisterstellvertreter, damit man auch einen "schwarzen" mit dabei haben könne, ohne in die neue Rassismus-Falle zu tappen. Und leider blieb die Sammelbüchse auch leer, "Inflation" sagte der einsame König mit den Achseln zuckend.

Zunftmeister und Bürgermeister stellten nicht nur für das neue Baugebiet in Sachen Klimaschutz einen Leuchtturm auf, sie präsentierten auch die "neue Kernkraft" für die Gemeinde vor. Denn das lädierte Oberholz in Arlen wolle man mit Tausenden von Zwetschgenbäumen wieder aufforsten. Mit dem Schnaps aus der Ernte wärme man sich dann innerlich, die Kerne könne man zum Heizen verwenden, stellten die beiden zur Freude des Publikums vor. Und auch für die neue Bahn hatten die beiden eine Idee: wenn man sowie seinen Damm für den Hochwasserschutz im Zuge des Klimawandels benötige, dann könne man doch gleich die neue Bahn darauf fahren lassen. Und dann würde auch Rielasingen geschützt vor den Fluten.

Autor:

Oliver Fiedler aus Gottmadingen

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