Sportanlage Talwiesen
Gemeinderat vergibt Sanierungsarbeiten für rund 624.000 Euro
Rielasingen-Worblingen. Kosten erst verringert, dann aber doch nicht: Die Diskussion um die Sanierung der Sportanlage Talwiesen nahm in der jüngsten Sitzung des Gemeinderats den einen oder anderen Schwenker, was das Geld anging, das die Räte für das Projekt ausgeben wollen.
Zunächst konnte Katja Wessel vom Büro Sportbau Architektur und Ingenieurbau eine positive Nachricht übermitteln. Bei kalkulierten Kosten von 622.700 Euro ging das preisgünstige Angebot mit 624.400 Euro ein. "Das würde ich als Punktlandung bezeichnen." In diesem Preis inbegriffen war auch die Sanierung des Kleinspielfelds, die kurzfristig in die Ausschreibung mitaufgenommen worden war. Auf diesem Kleinspielfeld ist derzeit Kunstrasen aufgebracht, was für Handball nicht gut geeignet sei, erklärte Katja Wessel. Deswegen sollte - so der Plan - ein Kunststoffbelag den Kunstrasen ersetzen.
Kosten eingespart
Das Kleinspielfeld sei vor einiger Zeit gereinigt worden, erklärte Bürgermeister Ralf Baumert. Aber: "Es ist nie mehr Handball darauf gespielt worden." Er stellte die Frage in den Raum, ob die Mehrausgaben - immerhin rund 64.000 Euro - notwendig sind. Marianne Heimberg, Vorsitzende des Turnvereins Rielasingen, bestätigte, dass das Feld nicht für Handball genutzt werde. "Man könnte darauf verzichten."
Darauf sprangen die Mitglieder des Gremiums gerne an. Gemeinderat Steffen de Sombre (Grüne) argumentierte: "Wenn der Bedarf nicht da ist, bringt es nichts." Gemeinderat Holger Reutemann (Freie Wähler) teilte mit, dass es ausreiche, das Feld zu reinigen. Gemeinderat Volkmar Brielmann (CDU) plädierte ebenfalls dafür, den Kunstrasenbelag zu belassen. Damit war die Sanierung des Kleinspielfelds vom Tisch.
Mehrkosten für Barriere und Weg
Dann kehrte der Blick aber zur Leichtathletik-Anlage zurück. Hier ist unter anderem eine stückweise Barriere geplant, die an der Tribüne beginnen soll und sich bis in den nördlichen Kurvenbereich erstreckt. Für das Fußballfeld würde das aber bedeuten, dass es nicht "ligafähig" wäre, wie Bürgermeister Baumert betonte.
Daran störten sich allerdings einige Mitglieder des Gremiums. So meinte Gemeinderat Rudolf Caserotto (CDU), dass es nicht sein könne, die Anlage nicht vollständig zu umranden. Der Sportplatz sollte so ertüchtigt werden, dass er ligafähig ist. Gemeinderat Reinhard Pröll (AfD) brachte es auf den Punkt: "Wenn wir es machen, machen wir es richtig."
So votierte der Gemeinderat am Ende dann doch einstimmig für die Ausgaben von rund 624.000 Euro, obwohl das Kleinspielfeld da schon kein Thema mehr war. Stattdessen fließt das Geld in die Barriere um die Anlage und in einen Weg zwischen Leichtathletik-Anlage und dem benachbarten Fußballplatz. Vom Land gibt es für die Sanierung der Leichtathletik-Anlage eine Förderung in Höhe von 168.000 Euro.
Autor:Tobias Lange aus Singen |
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