Bezug auf den Artikel mit Förster Julian Filipp
Diese "Maßnahmen" dürfen nicht fortgesetzt werden

Foto: Werner Jung
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Friedingen. Zu dem Bericht über die Holzfällungen im Bereich des Friedinger Waldes erreichte uns folgende Leserreaktion:

"In diesem Beitrag möchte ich näher auf den Artikel mit Förster Julian Filipp eingehen.
Obwohl in Singen für tausende Euro Bäume gepflanzt wurden, holzt man im Friedinger Wald hunderte gesunder Buchen und Eichen aufgrund gestiegener Preise für die Holzindustrie ab. Laut eines genannten Arguments in dem Artikel, werden im Friedinger Wald einzelne Bäume gefällt, um jungen Bäumen Platz zu verschaffen. Dies macht für mich aus mehreren Gründen keinen Sinn:

1. Im Wald sind mehrere kahle Rohdungsflächen zu sehen (siehe auch gestapelte Baumstämme im Bild). Einzelne Bäume ist somit maßlos untertrieben. Außerdem existieren bis jetzt keine jungen Bäume auf den gefällten Stellen, die Platz bräuchten.

Foto: Werner Jung

2. Die größte Menge CO₂ wird von Buchen und Eichen im Alter von 100 bis 300 Jahren gebunden. Dieses Alter wird aber in Wirtschaftswäldern gar nicht erreicht. Junge Bäume speichern in den ersten 80 Jahren nur vergleichsweise wenig CO₂.
(Quelle: co2online Artikel: Wie viel Bäume braucht es, um eine Tonne CO2 zu binden?, Dr. Daniel Klein (Wald-Zentrum der Universität Münster) 05.02.2023)

Daher ist es in meinen Augen nicht sinnvoll, junge Bäume vor alten zu priorisieren!

Diese laut Förster Julian Filipp "Normalen forstwirtschaftlichen Maßnahmen" sollen jetzt im Singener Wald jährlich durchgeführt werden.
Außerdem ist zu beobachten, dass an den Stellen, wo durch die tonnenschweren Baumfällmaschinen der Waldboden bis zu 30 cm verdichtet wurde, das Wasser nicht mehr versickern kann.

Gegen das Fällen von Bäumen mit Käferbefall und der Erhaltung der Verkehrssicherheit entlang der Wege ist natürlich grundsätzlich nichts einzuwenden. Dies scheint mir bei den momentanen Baumfällarbeiten im Friedinger Wald allerdings nicht die Priorität zu sein. Es ging mir nie um die seit über drei Jahren abgestorbenen Fichten.

Der Gratisdienst eines gesunden Waldes wie Temperaturkühlung, Kohlenstoffspeicherung, Wasserreinigung und Sauerstoffbildung kann nicht hoch genug geschätzt werden.
Unsere Wälder produzieren jährlich ungefähr 25 Millionen Tonnen Sauerstoff. Etwas mehr als wir zum Atmen brauchen. Schwindet die biologische Vielfalt, hätte das unheilvolle Folgen. 


Deshalb muss alles getan werden, um Wälder unter Schutz zu stellen!"

Werner Jung, Friedingen

Leserbriefe müssen nicht mit der Meinung der Redaktion übereinstimmen.

Der Leser nimmt Bezug auf diesen Artikel:

"Normale forstwirtschaftliche Maßnahmen"
Foto: Werner Jung
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Autor:

Presseinfo aus Singen

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