21. Jahrhundert II
Strom: Chancen für ländlichen Raum?

Sieht so unsere Energiezukunft zu Beginn des neuen Jahrtausends aus? Seit einem Jahr ist Strom ein Produkt, das, wie andere Waren beim günstigsten Anbieter gekauft werden kann. In einigen Jahren kaufen wir unseren Strom vielleicht schon im Supermarkt, bei der Bank oder beim Bäcker - per Chip Karte. Haben da kleine regionale oder lokale Stadtwerke wie in Engen überhaupt noch eine Chance? Konzentrieren sich die Investitionen in das Stromnetz nur noch dort, wo der größte Gewinn winkt? Müssen ländliche Gegenden, die nur eine geringe Bevölkerung aufweisen, mit höheren Strompreisen rechnen als die Ballungsräume? Drohen dadurch noch mehr Strukturveränderungen zu Lasten des ländlichen Raums? Welche Firme investiert noch in einer Region mit höheren Strompreisen? Den kleinen Stadtwerken gehört das Stromnetz - bezahlt von seinen Kunden. Wer nach Engen Strom liefern will, muß entweder eine eigene Leitung bauen, was sich unter Wettbewerbsbegingungen nicht rechnet, oder die Leitungen der Stadtwerke benutzen. Dafür muss ein Entgelt bezahlt werden, dass es den Stadtwerken erlaubt, weiterhin in die Netzinfrastruktur zu investieren.

Info:
Stromausfall - nichts geht mehr! Fahrstühle bleiben stecken, der Verkehr bricht zusammen, Computer verweigern die Arbeit, Unternehmen beklagen Produktionsausfall, Plünderungen drohen.....

Das am Anfang gezeichnete Horrorszenario wird also schwerlich eintreten. Noch besser wäre es, die Einwohner Engen bleiben natürlich Kunden "ihrer" Stadtwerke. Der jährliche Strombedarf von rund 30 Millionen Kilowattstunden kann dann gebündelt günstig eingekauft werden. Der Strom kann für alle billiger angeboten werden, der Gewinn bleibt in der Stadt. Immerhin haben die Stadtwerke Engen in der Vergangenheit jährlich zwischen einer und zwei Millionen Mark investiert. Geld, das am Ort oder zumindest in der Region bleibt und damit Arbeitsplätze sichert.

Hubert Gnant

Autor:

Redaktion aus Singen

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