1897 Jahre nach Christus
Eduard Pressers Gedicht
Wenn am Silvesterabend
vom Glockenturm herab
Die 12. Stund erschallet
Dann sinkt ein Jahr zu Grab.
Mit ihm steigt ein Jahrhundert
ins Grab der Ewigkeit
Es ist mit Riesenschritten
zum Abmarsch schon bereit.
Da eilen die Gedanken
wohl dem Jahrhundert nach
Und rufen tief im Herzen
Erinnerungen wach.
Im wilden Völkerkampfe
begann es seinen Lauf,
Und langsam stieg die Sonne
Des Friedens für uns auf.
Von deren Strahl beschienen
Gedieh des Volkes Kraft.
Es blühten die Gewerbe
Die Kunst und Wissenschaft.
Bald sausten Eisenbahnen
dahin durchs feste Land,
Der Dampf treibt Riesenschiffe
Zum fernen Meeres Strand.
Heut eilt mit Blitzesschnelle
Das Wort vom Telephon,
Der Mensch fliegt durch die Lüfte -
Ein Vogel im Ballon. -
Der Deutsche blickt zufrieden
Auf hundert Jahr zurück.
Der Anbeginn war Zwietracht,
Das Ende Friedensglück.
Info:
Eduard Presser (1842-1911, Bauer und Hegaudichter aus Riedheim) veröffentlichte zu Silvester im Hegauer Erzähler ein Gedicht über den Jahreswechsel. Das Gedicht schickte uns ein Leser als "Meine Geschichte"Autor:Redaktion aus Singen |
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