1818 Jahre nach Christus

Die dreigeteilte Stadt

Jede der drei Tengener Siedlung war für heute Verhältnisse sehr klein, aber alle drei Teile grenzten aneinander. Das Zusammenwachsen dieser drei Stadtteile brauchte jedoch seine Zeit. Bereits 1818 wurden das größere Tengen Dorf und die kleinere Tengen Stadt zu einer Gemeinde zusammengefügt. Die Stadt hatte jedoch noch eine ganze Weile den Status einer Nebengemeinde und verfügte über eine gewisse Selbstständigkeit. Das nebeneinander musste 1845 nochmals neu geregelt werden, da es offensichtlich nicht funktionierte. Erst dann gab es eine gemeinsame Gemarkung, die Markterlöse flossen allerdings weiter in die Kasse der Stadt Tengen. Tengen Stadt behielt auch ein eigenes Siegel. Zu dieser Zeit äußerte auch Tengen-Hinterburg (ein hinter der Stadtanlage gelegenes Quartier) den Wunsch nach der Zusammenlegung. Die finanzielle Situation war jedoch zu schlecht. Erst 1877 kam es dann zur Vereinigung, nachdem die finanziellen Probleme gelöst waren und auch das badische Innenministerium mit einem entsprechenden Erlaß "nachgeholfen" hatte. Die Fusion war jedoch nur zum Teil gelungen. Es gab zum Beispiel für Tengen-Dorf und die Hinterburg einen Polizeidiener, der allabendlich die Sperrstunde ankündigte, in der Stadt gab es jedoch einen eigenen Polizeidiener. Am 1. Januar 1925 erfolgte die Zusammenlegung von Tengen-Dorf und Tengen Stadt zu einer einfachen Gemeinde, zehn Jahre später entzog die Nationalsozialistische Regierung Tengen den Titel "Stadt", erst im Jahr wurde 1952 durch Staatspräsident dem damals 1000 Einwohner zählenden Tengen das Stadtrecht wiedergeben.

Oliver Fiedler