Der Neubau des THW Radolfzell steht
Der Ortsverband Radolfzell ist bereit für die Zukunft
Spätestens seit der Flut im Ahrtal sind die großen, blauen Fahrzeuge des Technischen Hilfswerks (THW) wohlbekannt. Auch hier in der Region sind die Helferinnen und Helfer immer öfter im Einsatz, unterstützen die Feuerwehren mit Geräten, Fahrzeugen und speziellem, technischem Know-How. Bei Großbränden etwa stellen die THW-Kräfte ihr Fachwissen zur Gebäudeabstützung zur Verfügung, um so weitere Gefahren zu verhindern. Und auch im Hochwasserfall stellen die THW-Ortsverbände ihre (Pump)Kraft zur Verfügung.
Diesen Anforderungen müssen auch die Ortsverbandsgebäude und die zugehörigen Grundstücke gerecht werden. Beim Ortsverband (OV) Radolfzell geriet insbesondere das Unterkunftsgebäude in einer alten Straßenmeisterei an seine Grenzen: Es fehlte Platz für die Verwaltungsaufgaben, die das THW zu erfüllen hat, die Kapazitäten für Umkleiden und Duschen für die Helferinnen und Helfer waren ausgeschöpft. Insbesondere auch, weil die Zahl der HelferInnen stetig wächst: 60 Erwachsene und Jugendliche engagieren sich beim THW in Radolfzell, außerdem 15 Kinder in der Minigruppe.
Ein langer Weg ist noch nicht zu Ende
Nachdem schon seit geraumer Zeit feststeht, dass es nicht ohne einen Neubau geht, ist jetzt der erste große Schritt auf dem Weg zu einem runderneuerten THW-Gelände getan: Das neue Unterkunftsgebäude ist fertiggestellt, sodass das alte Gebäude nach und nach leergeräumt und die neuen Räume direkt gegenüber bezogen werden können.
Im Anschluss wird das alte Unterkunftsgebäude abgebrochen. Auf der frei werdenden Fläche entsteht dann wird eine neue Fahrzeughalle, die nach aktuellem Stand im Herbst 2025 fertiggestellt werden soll. Abschließend werden dann noch die Außenanlagen hergerichtet, womit der letzte Schritt zum rundum neuen THW-Gelände erfolgt.
In der neuen Unterkunft erwarten die THW-HelferInnen nun größere Umkleideräume und Duschen, getrennt für Damen und Herren. Der Stab des OV, sowie der Ortsbeauftragte Christoph Völkner und dessen Stellvertreter Willi Braun haben mehr und größere Büros für Organisationsarbeiten im Hintergrund, wie die Vor- und Nachbereitung von Einsätzen und Übungen. Für Besprechungen, sowie Treffen der erwachsenen Helfer, aber auch der Jugend- und Minigruppe, wurden ebenfalls Räumlichkeiten geschaffen. So können Kameradschaft und Zusammenhalt gestärkt werden. Auch die IT-Struktur in dem Gebäude wurde auf den neusten Stand gebracht.
Nachhaltig gedacht
Bei dem Gebäude wurde zudem ein starker Fokus auf Nachhaltigkeit gelegt: Es besteht aus Massivholz und wurde an der Fassade mit Holz verkleidet. So ergibt sich auch im Inneren der Räume eine Holzoptik. Dank einer Photovoltaik-Anlage auf dem Dach wird das Gebäude zukünftig mehr Energie erzeugen, als es verbraucht, sodass es als Plusenergiehaus bezeichnet werden kann. Auch in die Platzierung des Gebäudes flossen Überlegungen, was hier langfristig Sinn ergibt. Über einen trapezförmigen Grundriss der Unterkunft wird das Grundstück optimal ausgenutzt, es bleibt aber auch Raum für potenzielle Erweiterungen.
Die Projektleitung und Entwurfsplanung wurde durch Valentin Tomas vom Staatlichen Hochbauamt Freiburg im Auftrag der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA) übernommen. Die Ausführung vor Ort lag bei dem Allensbacher Architekturbüro MTG Freie Architekten.
Was ist das THW?
Das THW ist die Zivil- und Katastrophenschutzorganisation des Bundes. Die regionalen Ortsverbände unterstützen auch die Hilfsorganisationen vor Ort, zum Beispiel die Feuerwehr. Ähnlich wie die Feuerwehr besteht auch das THW größtenteils aus ehrenamtlichen Helfenden, es gibt jedoch auch hauptamtlich Tätige. Im THW unterscheidet man zudem verschiedene Fachgruppen, die etwa spezialisiert sind auf Ortung oder Infrastruktur. Die Ortsverbände decken meist unterschiedliche Kompetenzen ab. In Radolfzell ist die Fachgruppe Wasserschaden/Pumpen angesiedelt, die bei Überschwemmungen und Überflutungen hilft.
Autor:Anja Kurz aus Engen |
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